Substanzen für besseres Langzeitgedächtnis |
28.03.2005 00:00 Uhr |
PZ Verschiedene US-Pharmafirmen arbeiten zurzeit an der Entwicklung von Arzneimitteln für ein besseres Langzeitgedächtnis zum Beispiel zur Behandlung von Alzheimer-Patienten. Während es bisher nur Medikamente gibt, mit denen eine Verschlechterung der Hirnleistung verzögert werden kann, schwebt den Forschern ein Arzneistoff vor, die Vergessenes wieder ins Bewusstsein rufen soll.
So testet das Unternehmen Memory Pharmaceuticals die Substanz MEM 1003, die das Eindringen von Calciumionen in Nervenzellen des Gehirns hemmt. Dadurch werden die Zellen sensibler und senden mehr Aktionspotenziale. Im Umkehrschluss soll so auch der Empfang gesteigert und mehr gespeichert werden. Die Firma Cortex Pharmaceuticals entwickelte mehrere strukturähnliche Substanzen (CX-516, CX-717) zur Modulierung von Glutamat-gesteuerten AMPA-Rezeptoren, die an der Calciumversorgung des Gehirns beteiligt sind. Damit konnten laut Angaben des Unternehmens gesunden Senioren zur gleichen Merkleistung wie der von Studenten verholfen werden. Auf dem gleichen Ansatz beruht die Entwicklung eines Modulators des Transkriptionsfaktors CREB, des Unternehmens Helicon Therapeutics. Abgesehen davon, dass Vergessen auch sein Gutes hat, wird eine einzige Substanz den komplizierten Vorgängen im Gedächtnis kaum gerecht werden.
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