ESCP sucht Apotheken für Studienprojekt |
15.01.2001 00:00 Uhr |
Die Europäische Gesellschaft für Klinische Pharmazie (ESCP) unterstützt ein gemeinsames Studienprojekt für öffentliche Apotheken unter dem Titel "Arzneimittelbezogene Probleme bei der Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus". Ziel der Studie ist es, Art und Häufigkeit arzneimittelbezogener Probleme bei der Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus zu untersuchen. Dabei werden verschiedene Variable wie die Art der Probleme und der Intervention, Alter und Geschlecht der Patienten analysiert.
Die Pilotstudie lief über zwei Wochen. Trotz der nur kurzen Dauer und der kleinen Zahl eingeschlossener Patienten zeigt diese Untersuchung deutlich, dass arzneimittelbezogene Probleme auftreten, wenn Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden. An der Pilotstudie nahmen Apotheker aus Dänemark, Deutschland, Portugal und den Niederlanden teil.
In die Studie wurden Patienten einbezogen, die innerhalb eines definierten Zeitraumes ihre Rezepte unmittelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in den teilnehmenden öffentlichen Apotheken einlösten. Ambulante Patienten oder Patienten von Notfallstationen nahmen an der Untersuchung nicht teil.
Insgesamt nahmen neun Frauen und elf Männer mit einem mittleren Alter von 60,8 Jahre an der Studie teil. Sie benötigten durchschnittlich 1,7 neue Arzneimittel und nahmen im Schnitt 1,7 Medikamente weiterhin ein; 0,5 Arzneimittel wurden abgesetzt.
Die Apotheken registrierten in neun Fälle fehlende Kenntnisse über den Zweck und die Funktion des Arzneimittels. Ein Patient erhielt das Arzneimittel in zu niedriger Dosierung, bei zwei anderen Patienten beobachtete man Nebenwirkungen und zwei weitere Patienten hatten andere dosisbezogene Probleme. In einem Fall entdeckten die Pharmazeuten eine Verschreibungsfehler.
Zwei Patienten hatten Schwierigkeiten bei der Einnahme von Tabletten/Kapseln, einer kam mit dem Packungsverschluss nicht zurecht und drei Patienten hatten andere praktische Probleme.
Die beteiligten Apotheker unternahmen folgende Interventionen: In elf Fälle informierten die Apotheker ihre Patienten über das Arzneimittel, berieten zu Dosierung, Art und Dauer der Anwendung sowie Nebenwirkungen. In weiteren drei Fällen waren auch praktische Hinweise zur Einnahme erforderlich. Ein Apotheker bat den Arzt um weitere Information zur Medikation und einmal änderte der Mediziner die Verordnung.
Praxisorientierte Forschung ist eine Möglichkeit, den Einfluss pharmazeutischer Betreuung auf den Gesundheitszustand der Patienten eindrucksvoll zu dokumentieren. Die Einbindung eines relevanten Anteils der Kollegenschaft ist zur Erreichung der genannten Ziele von großer Bedeutung.
Die ESCP lädt Leiter und Mitarbeiter von öffentlichen Apotheken herzlich dazu ein, an der Hauptstudie teilzunehmen. Die Studie wird im Januar und Februar 2001 über einen Monat laufen. Interessierte Kollegen erhalten weitere Informationen sowie die erforderlichen Fragebögen über die unten angegebene Adresse. Nach Abschluss der Untersuchung versendet die ESCP eine Teilnahmebestätigung sowie den Abschlussbericht.
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