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Designerdrogen legen weiter zu

28.10.2002  00:00 Uhr

Designerdrogen legen weiter zu

PZ  Cannabis ist nach Nikotin und Alkohol weiterhin die am häufigsten konsumierte Droge in Europa. In Finnland haben 10 Prozent, in Dänemark und dem Vereinigten Königreich bis zu 30 Prozent aller Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Irland und die Niederlande melden jeweils rund 20 Prozent, informiert die Drogenbeobachtungsstelle der Europäischen Union EBDD in ihren aktuellen Jahresbericht.

Rund 18 Prozent aller jungen europäischen Erwachsenen griffen nach Angaben der in Barcelona ansässigen Zentrale in den letzten zwölf Monaten zu dem Rauschmittel. Der Konsum anderer Drogen sei weit weniger verbreitet, sowohl bei Jugendlichen als auch allgemein. Männer nehmen allerdings häufiger Drogen als Frauen. Bei Jugendlichen sei der Unterschied zwischen den Geschlechtern weniger auffallend.

Je nach Mitgliedstaat liegt der Probierkonsum von Amphetaminen zwischen 1 und 6 Prozent, im Vereinigten Königreich allerdings bei 11. Für Kokain und Ecstasy werden 0,5 bis 4,5 Prozent gemeldet, für Heroin unter 1 Prozent, wenngleich die Werte bei jungen Männern in einigen Ländern über 2 Prozent liegen.

Nach Angaben der EBDD ist der hohe Konsum von synthetischen Drogen weiterhin Besorgnis erregend. Zwar greifen im Schnitt nur 3 Prozent der Allgemeinbevölkerung zu Ecstasy und Co. Sorge bereitet jedoch die Tatsache, dass sich diese Ziffer auf Jugendliche im Nachtleben und in der Diskoszene konzentriert.

Für das Jahr 2000 registrierte die EBDD europaweit eine wachsende Zahl von Personen, die wegen Drogenproblemen behandelt werden mussten – dies sei allerdings teilweise auch auf eine verbesserte Datenerhebung zurückzuführen. Die Zahl der behandelten Heroinabhängigen blieb unverändert. Der Kokainkonsum ist den Berichten zu Folge ein zunehmendes Problem in der Europäischen Union. Er spielt eine Schlüsselrolle als Sekundärdroge zusammen mit Heroin und Alkohol. Die HIV-Prävalenz bei Drogenabhängigen die sich ein das Rauschgift injizieren, liegt zwischen etwa 1 Prozent in Großbritannien und bis zu 34 Prozent in Spanien.

Jedes Jahr werden aus den EU-Staaten 7000 bis 8000 Drogentote gemeldet; in Wirklichkeit liegt die Zahl aber wahrscheinlich höher. Bei den meisten Toten auf Grund von Überdosierung handelt es sich um junge Männer.

Cannabis ist die am häufigsten beschlagnahmte Droge in jedem Mitgliedstaat. Mehr als die Hälfte der Ware wurde seit 1996 in Spanien sichergestellt. Zudem beschlagnahmten die Behörden alleine 2000 fast neun Tonnen Heroin, ein Drittel davon im Vereinigten Königreich. Immer häufiger stellten die Behörden zudem synthetische Drogen sicher.

Bei allen nationalen Drogenstrategien wird jetzt der Akzent auf wirksame Maßnahmen gegen das Drogenproblem gelegt. Schulen kommt dabei höchste Priorität zu. Ebenso geeigneten Maßnahmen im Rechtswesen. Im Bericht heißt es: Die Rechtsbehörden in der gesamten EU wenden eine Reihe von Methoden an mit dem Ziel, Drogendelinquenten aus der Strafverfolgung an eine Therapie heranzuführen. Es gibt immer mehr Bemühungen, alternative Maßnahmen dieser Art zu dokumentieren und zu evaluieren sowie eine Unterscheidung zwischen Drogenkonsumenten und -delinquenten einzuführen.

Eine Reihe von EU-Ländern haben sich dafür entschieden, die auf den persönlichen Gebrauch oder Besitz von Cannabis angedrohten Strafen zu vermindern oder abzuschaffen. Nichtsdestoweniger blieb Cannabis im Jahre 2000 die am meisten im Zusammenhang mit Anzeigen und Festnahmen stehende Droge.

Die EBDD hat nach eigenen Angaben wiederholt vor dem sich insbesondere im Nachtleben ausweitenden Markt synthetischer Drogen hingewiesen, und befürwortet eine offene Debatte über geeignete Abhilfemaßnahmen. Top

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