Antikoagulantien schützen vor venöser Thrombose |
19.07.1999 00:00 Uhr |
Patienten mit erster idiopathischer venöser Thromboembolie, die länger als drei Monate antikoaguliert werden, erleiden deutlich seltener einen Rückfall. So das Ergebnis einer von 1994 bis 1997 in Kanada durchgeführten Studie, die allerdings immer noch nicht klärt, wie lange antikoaguliert werden sollte.
Ziel einer kanadischen Studie war es daher, den Einfluß einer verlängerten peroralen Antikoagulantien-Therapie auf die Rezidivrate venöser Thromboeembolien zu untersuchen. Aufgenommen wurden Patienten, die aufgrund einer ersten idiopathischen venösen Thromboembolie drei Monate lang mit Antikoagulantien behandelt worden waren und für weitere 24 Monate entweder Warfarin oder Placebo erhalten sollten. Als Ausschlußkriterien galten Frakturen und Gipsverbände der unteren Extremität, Krankenhausaufenthalte innerhalb der letzten drei Monate mit Bettlägrigkeit für mindestens drei Tage oder Narkose, ein bekannter Mangel an Antithrombin HI, Protein C und Protein S sowie Krebserkrankungen in den letzten fünf Jahren. Zudem schloß man Patienten aus, die nichtsteroidale Antirheumatika sowie Aggregationshemmer wie Ticlopidin oder ASS (>160 mg) einnahmen.
Die Untersuchung der 162 Patienten mit einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von zehn Monaten wurde aufgrund einer vorher festgelegten Zwischenanalyse vorzeitig abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt war in der Placebogruppe bei 17 von 83 Patienten erneut eine venöse Thromboembolie aufgetreten, während nur einer der 79 mit Warfarin behandelten Patienten ein Rezidiv erlitt (Risikoreduktion durch Warfarin 95 Prozent). Drei Patienten aus der Warfarin-Gruppe erlitten schwere nicht-tödliche Blutungen, unter Placebo niemand.
Quelle: Kearon, C., et al., A comparison of three months of anticoagulation with extended anticoagulation for a first episode idiopathic venous thromboembolism. N. Engl. J. Med. 340 (1999) 901.
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