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Mistellektine bessern Lebensqualität von Tumorpatientinnen

03.07.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Mistellektine bessern Lebensqualität von Tumorpatientinnen

von Ulrich Brunner, Eschborn

Patientinnen mit Mammakarzinom, die nach Tumorentfernung adjuvant mit Zytostatika behandelt werden und zusätzlich das Mistepräparat Lektinol® erhalten, habe eine bessere Lebensqualität. Das berichtet das Pharmaunternehmen Madaus, Köln, und bezieht sich dabei auf die noch nicht publizierten Ergebnisse einer klinischen Studie.

Bereits seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts werden Krebserkrankungen mit Mistelextrakten behandelt. Bislang konnten Wissenschaftler allerdings die immunaktive und zytotoxische Wirkung der Präparate nicht eindeutig nachweisen. Vor vier Jahren führte der Kölner Phytopharmakahersteller Madaus ein erstes standardisiertes und normiertes Mistelpräparat ein. Auf Grund verschiedener tierexperimenteller Untersuchungen und In-vitro-Modelle hatten die Forscher zunächst als wichtigste immunaktive Komponente das Mistellektin-1 (ML-1) definiert.

In der jetzt abgeschlossenen placebokontrollierten, randomisierten doppelblinden Multizenterstudie erhielten 272 Patientinnen mit Mammakarzinom, die nach der operativen Tumorentfernung mit einer Chemotherapie behandelt wurden, über 15 Wochen zweimal wöchentlich subcutan entweder 0,5 ml Lektinol® oder Placebo. Als Studienziele definierten die Wissenschaftler einer Verbesserung der Lebensqualität sowie verschiedener hämatologischer und immunologischer Parameter.

Zum Studienende war die Lebensqualität der Patientinnen in der Verumgruppe im Vergleich zu Placebo signifikant erhöht. Die Frauen, die Mistelextrakte erhalten hatten, litten seltener unter Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Keine medizinisch relevanten Unterschiede zwischen Placebo und Verum beobachteten die Mediziner bei den hämatologischen Parametern. Bei den immunologischen Parametern ergab sich dagegen eine dosisabhängige Wirkung, zum Beispiel bei der Zahl der T-Helferzellen.

Die meisten Studienteilnehmerinnen vertrugen die Misteltherapie gut, 18 Prozent litten unter Lokalreaktionen an der Injektionsstelle. Keine Patientin brach allerdings deswegen die Behandlung vorzeitig ab.

Als einen "Meilenstein in der klinischen Forschung" bezeichnete Professor Dr. Gerd Nagel von der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg die Studienergebnisse. Seiner Meinung nach sollte die normierte Mistellektin-Therapie künftig Tumorpatienten nicht mehr verweigert werden.

Vor allem dem Mistellektin-1 schreiben Wissenschaftler eine immunaktive und zytotoxische Wirkung zu. Top

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