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Reviews kritisch bewerten

13.01.2003  00:00 Uhr
Phytopharmaka

Reviews kritisch bewerten

PZ  Der Trend geht immer mehr zur Evidenz basierten- Medizin. Auch für Phytotherapeutika wird der Nachweis klinischer Wirksamkeit in Diagnostik und Therapie zunehmend wichtiger. Systematische Literaturübersichten, so genannte Reviews, erleichtern die zusammenfassende Bewertung einer Therapie, müssen jedoch kritisch betrachtet werden.

Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Dieter Melchart vom Zentrum für naturheilkundliche Forschung (ZnF) der II. Medizinischen Klinik der TU München anhand einer Untersuchung, die er bei einem Symposium der Universität Irchel, Zürich, Ende letzten Jahres vorstellte. Das ZnF sichtete gemeinsam mit der Abteilung Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich die bis 2000 publizierten Übersichtsarbeiten zu Arzneipflanzen in verschiedenen Datenbanken.

Von 200 identifizierten Arbeiten erfüllten nur 59 alle Einschlusskriterien, die die Autoren an die Primärstudien gestellt hatten, berichtete Melchart. Die Mehrzahl der Reviews stammt aus dem europäischen Raum. Mehr als die Hälfte von ihnen bezog sich auf Ginkgo biloba (Indikationen: Demenz, intermittierende Claudicatio, Tinnitus, Makuladegeneration), Hypericum perforatum (bei Depression) und Allium sativum (bei Atherosklerose oder kardiovaskulären Risikofaktoren). Oft kamen die Autoren in den Reviews nicht zu klaren Schlussfolgerungen und Empfehlungen, zum Teil widersprachen sich die Ergebnisse der einzelnen Übersichtsarbeiten. Die biometrische Qualität der Primärstudien wurde in vielen Fällen bemängelt.

Randomisierte Studien mit Phytotherapeutika sind aus verschiedenen Gründen problematisch, stellte der Referent fest. Die meisten Phytopräparate hätten nur eine milde Wirkung und würden häufig bei chronischen Krankheiten mit ohnehin variablem Verlauf eingesetzt. Ein weiteres Problem von Übersichtsartikeln ist, dass verschiedene Extrakte aus einer Pflanze kaum vergleichbar sind. Da auch die Einschlusskriterien von Studien in den Reviews stark variierten, unterschieden sich ihre Ergebnisse oft erheblich. Top

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