Radioaktiv markierter Antikörper |
08.01.2001 00:00 Uhr |
Der radioaktiv markierte CD20-Antikörper Ibritumomab (Zevalin®) soll künftig die Produktpalette des Berliner Schering-Konzerns ergänzen. Wie Rituximab (MabThera®) bindet auch Ibritumomab an spezifische CD20-Antigene, die sich auf der Oberfläche von Lymphozyten befinden. Indikation beider Stoffe ist die chronisch lymphatische Leukämie (CLL), die in der westlichen Welt häufigste Leukämieform.
Besitzt der chimäre Antikörper Rituximab (aus einem Maus-Antikörper und einem
menschlichen Antikörpermolekül zusammengesetzt) eine Ansprechrate von 56 Prozent, liege
die seines Abkömmlings mit 80 Prozent signifikant höher, meldet Schering. Um eine
möglichst kurze Verweildauer des radioaktiven Materials im Körper sicher zu stellen,
werde für Ibritumomab reines Antikörpermaterial aus Mäusen verwendet. Dieses habe eine
wesentlich kürzere Halbwertszeit als die humanisierten Moleküle. Dadurch und durch die
radioaktive Markierung mit dem relativ ungefährlichen ß-Strahler Yttrium 90, werde
künftig sogar eine ambulante Behandlung möglich sein, spekuliert Schering.
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