Antra Mups ausgezeichnet |
20.12.1999 00:00 Uhr |
Mit einem in diesem Jahr erstmals ausgeschriebenen Arzneimittelpreis hat das H. G.-Creutzfeldt-Instituts in Kiel das Präparat Antra® MUPS (Multiple Unit Pellet System) von Astra Zeneca ausgezeichnet. Das Arzneimittel sei eine der entscheidendsten Produktinnovationen der letzten Jahre, sagte Professor Dr. Werner Creuztfeldt, Göttingen, Sprecher der achtköpfigen Jury.
Durch die neue galenische Formulierung habe man die Handhabung des Protonenpumpenhemmers Omeprazol in der Therapie von säureassoziierten Erkrankungen wie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Speiseröhrenentzündungen entscheidend verbessert. Mit der Umstellung auf das Magnesiumsalz von Omeprazol wurde es möglich, Mikropellets aus einem Saccharosekern mit aufgelagertem Wirkstoff von weniger als 0,5 mm Durchmesser in einer Tablette mit wasserlöslicher Umhüllung zu verpressen, sagte Professor Dr. KarlUwe Petersen, Aachen. Bei Kontakt mit Flüssigkeit löst sich der Lackfilm der Tablette in wenigen Sekunden auf und gibt zum Beispiel aus der 20-mg-Tablette etwa 1000 säurestabile Mikropelletes frei. Aufgrund ihres geringen Durchmessers verlassen die Pellets den Magen so schnell wie Flüssigkeit, verteilen sich rasch im Darm, lösen sich dort auf und werden resorbiert. Die Mikropellets verteilen sich bereits vor dem Auflösen weit im Dünndarm und werden von einem größeren Areal der Schleimhaut resorbiert. Dadurch wird der Arzneistoff schneller aufgenommen und entfaltet zügiger seine Wirkung. Ein weiterer Vorteil der neuen Formulierung: Nach Auflösen der Tablette in einem Glas Flüssigkeit, kann der Wirkstoff auch getrunken oder über eine Ernährungssonde verabreicht werden.
Vor einigen Wochen hat die deutsche Arzneimittelbehörde Antra Mups zur Behandlung von
Magen-Darm-Geschwüren, die durch Rheuma und Schmerzmittel verursacht werden, zugelassen.
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