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Pharmazie

27.09.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Gegen den quälenden Juckreiz

von Christine Vetter, Königswinter

Menschen mit chronischen Hauterkrankungen leiden meist besonders stark unter quälendem Juckreiz. Das Antihistaminikum Loratadin kann diese Beschwerden lindern, doch war es bislang nur zur Therapie des atopischen Ekzems indiziert. Der Wirkstoff soll jetzt auch zur Behandlung von Juckreiz anderer Genese zugelassen werden.

Hauterkrankungen gehen fast immer mit einer lokalen Entzündung und zumeist mit Juckreiz einher. Gleich an zwei Hebeln greift dabei das Antihistaminikum Loratadin (Lisino® von Essex Pharma) in die pathophysiologischen Prozesse ein: Wie für ein Antihistaminikum typisch, unterbindet der Wirkstoff die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen. Darüber hinaus wird die Expression des Adhäsionsmolekül ICAM-1 unterdrückt. ICAM-1 spielt bei Entzündungsprozessen eine zentrale Rolle. Es bewirkt eine lokal vermehrte Adhäsion von eosinophilen und neutrophilen Granulozyten, die ihrerseits die Entzündungsreaktionen triggern, berichtete Professor Dr. Ralf U. Peter, Ulm, bei einem Essex-Pressegespräch in Königswinter.

Der Wirkmechanismus erklärt, warum das Antihistaminikum nicht nur beim atopischen Ekzem günstig wirkt. Loratadin greift auf mehreren Ebenen in die Kaskadenreaktion der lokalen Entzündung ein, wodurch heilsame Effekte auch bei der allergischen Rhinitis, Urtikaria und anderen pruriginösen Dermatosen zu erwarten sind. "Durch die antagonistische Wirkung auf Histamin wie auch auf ICAM-1 ist Loratadin zur generellen Behandlung verschiedener Formen des Juckreizes gut geeignet", sagte Peter. Hinweise auf einen ausgeprägten juckreizstillenden Effekt der Substanz ergaben sich aus seinen eigenen Untersuchungen von 1989. Sie wurden 1994 durch eine kontrollierte Vergleichsstudie bestätigt.

Nicht sedativ "Loratadin beeinträchtigt nicht das Leistungsvermögen und auch nicht die Verkehrsfähigkeit", berichtete Peter. Das Antihistaminikum eigne zur Monotherapie, aber auch in der Kombination mit anderen Wirkstoffen, insbesondere mit Corticoiden. Das habe jüngst eine Studie mit 4730 Patienten ergeben, die an juckenden Dermatosen litten. Sie wurden mit Loratadin oder Mometason beziehungsweise einer Kombination behandelt. Dabei besserten sich die Symptome in allen drei Gruppen deutlich, der Effekt war jedoch bei der Kombination am ausgeprägtesten. Für Loratadin spreche vor allem die schnelle Wirkung, sagte Peter. Der Arzneistoff wirke vorliegenden Studien zufolge innerhalb von 17 Minuten. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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