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Inselzellen gerettet

03.09.2001  00:00 Uhr

Inselzellen gerettet

von Christina Hohmann, Eschborn

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, Inselzellen im Pankreas von Mäusen vor dem Untergang zu schützen. Jetzt hoffen sie auf neue Therapieansätze für Typ-1-Diabetiker.

Typ-1-Diabetes zählt zu den Autoimmunerkrankungen, da er durch eine fortschreitende Zerstörung der Insulin-produzierenden B-Zellen der Langerhans'schen Inseln im Pankreas entsteht. Ein weiteres Merkmal der Erkrankung ist ein Rückgang der Anzahl spezieller weißer Blutkörperchen - der Natural Killer-T-(NKT-)Zellen.

Da in einem Mausmodell der Ausbruch der Diabetes-Erkrankung verhindert werden konnte, indem man den Tieren die fehlenden NKT-Zellen injizierte, hofften Wissenschaftler nun, denselben Effekt zu erzielen, indem sie die Aktivität der NKT-Zellen unterstützen. Hierfür spritzten sie den Modellmäusen ein Molekül, das an Rezeptoren auf der Oberfläche der NKT-Zellen bindet und die Produktion und Ausschüttung von Zytokinen auslöst. Diabetische Mäuse, die dieses als a-Galaktosylceramid bezeichnete Molekül erhielten, entwickelten keine Zuckerkrankheit, berichtet das internationale Forscherteam in der Septemberausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature Medicine.

Außerdem schützte die Substanz in den Pankreas transplantierte Inselzellen vorm Absterben. Die Forscher hoffen, durch a-Galaktosylceramid-Gaben die Zerstörung der Inselzellen durch die körpereigene Immunsystem verhindern zu können.Top

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