Impfstoffe schneller testen |
07.08.2000 00:00 Uhr |
Für den schnelleren Einsatz von Impfstofftests in der Aidsforschung hat Gustav Nossal vom Impfprogramm der WHO während der Expo 2000 in Hannover plädiert. Derzeit gebe es weltweit etwa 30 Versuche, in denen am Menschen neue Impfstoffe gegen das HI-Virus geprüft würden. An manchen Studien nähmen nur ganze zwölf Probanden teil. Alles was wirken könnte, sollte aber sofort getestet werden, forderte er.
Natürlich sei es selbstverständlich, das die potenziellen Vakzinen zunächst auf ihre Verträglichkeit geprüft werden müssten. Angesichts des "Buschbrandes" sollte man aber von der klassischen ethischen Diskussion weg kommen, wann und in welchem Umfang Kinder in Afrika Probanden sein dürfen.
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Aidskranken auf dem schwarzen Kontinent
dramatisch an. Experten gehen davon aus, dass beispielsweise in Botswana inzwischen mehr
als ein Drittel der Bevölkerung das HI-Virus in sich trägt. In Europa und den USA sank
dagegen die Zahl der Aidskranken, da präventive Maßnahmen besser griffen und sich der
Krankheitsausbruch durch bessere Therapieregime immer weiter hinauszögern lässt.
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