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Thrombolytische Therapie bei älteren Infarktpatienten umstritten

03.07.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Thrombolytische Therapie bei älteren Infarktpatienten umstritten

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Der Nutzen einer thrombolytischen Therapie zur Akutbehandlung des Herzinfarkts gilt als unbestritten. Bislang unklar ist dabei jedoch, inwieweit auch Patienten über 75 Jahre von dieser Therapie profitieren. Wisssenschaftler werteten daher in einer retrospektiv erhobenen Kohortenstudie die Daten von insgesamt 7864 Patienten im Alter von 65 bis 86 Jahren aus, bei denen eindeutig ein Herzinfarkt diagnostiziert wurde.

Hierbei ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter der Patienten und dem Erfolg der Therapie gemessen als Mortalität nach 30 Tagen und einem Jahr: Bei den Patienten im Alter zwischen 65 und 75 Jahren ergab sich ein eindeutiger Nutzen der Therapie.

Diese Ergebnisse sind im Einklang mit Daten großer randomisierter Studien. Bei Patienten im Alter zwischen 76 und 86 Jahren verschlechterte sich die 30-Tages-Mortalitätsrate um 38 Prozent, während die Rate nach 1 Jahr geringfügig besser war. Patienten über 75 Jahre profitieren laut diesen Studiendaten also nicht von einer thrombolytischen Herzinfarkttherapie; ihre Prognose scheint sich sogar zu verschlechtern.

In einem Editorial, das neben der Arbeit im Fachmagazin Circulation erschien, bezeichnen die Autoren der Studie die Ergebnisse als überraschend. Sie machen für das schlechte Abschneiden dieser Patientengruppe in erster Linie möglicherweise bestehende Komorbiditäten verantwortlich.

Quelle: Thiemann, D. R., et al. Circulation 101 (2000) 2239 - 46 und Ayanian, J. Z., Braunwald, E. Circulation 101 (2000) 2224 - 26. Top

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