Naltrexon-Depot verbessert Entzugstherapie |
25.04.2005 00:00 Uhr |
Eine injizierbare Depotformulierung des Opiatantagonisten Naltrexon erleichtert den Entzug bei Alkoholikern. Mit der Therapie ließ sich die Zahl der Tage, an denen sich Alkoholiker betrinken, verglichen mit Placebo deutlich reduzieren.
Das berichten US-Forscher aus Chapel Hill in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins JAMA (293, 2005, 1617). Die neue Arzneiform verminderte Complianceprobleme beim medikamentös unterstützten Entzug, da das Präparat nur einmal monatlich injiziert werden muss, so die Forscher.
An der Studie nahmen 624 Probanden teil. Jeweils ein Drittel erhielt eine
monatliche Injektion einer Depotform von Naltrexon in der Dosierung von 380
mg, 190 mg oder Placebo. Die in der Studie verwendete Formulierung ist noch
nicht zugelassen und wird zurzeit in einer Phase-III-Studie geprüft.
Begleitend nahmen die Studienteilnehmer an zwölf psychosozialen Sitzungen
teil. Im Vergleich zu Placebo reduzierten 380 mg Naltrexon das Auftreten
schweren Alkoholkonsums um 25 Prozent, 190 mg um 17 Prozent. Dabei sprachen
Männer deutlich besser als Frauen auf die Therapie an. Als Nebenwirkungen
traten Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit auf. Wegen
Nebenwirkungen brachen 14,1 Prozent (380 mg) und 6,7 Prozent (190 mg und
Placebo) die Behandlung vorzeitig ab.
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