Säurehemmung gelingt auch mit Generika |
04.03.2002 00:00 Uhr |
von Brigitte M. Gensthaler, München
Ulcera im Magen und Zwölffingerdarm werden heute in aller Regel nicht mehr operiert, sondern mit einer säurehemmenden Therapie behandelt. Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) wie Omeprazol, Lansoprazol und Pantoprazol sind hier unverzichtbar.
Das gewünschte Ziel - dauerhaft den pH-Wert im Magen zu senken - gelingt auch mit preisgünstigen Generika, stellte Dr. Jürgen Bausch, Ehrenvorsitzender der KV Hessen, bei einer Pressekonferenz der Hexal AG in München fest. Die vom Generika-Hersteller vorgelegte Studie, die die Säurehemmung eines Omeprazol-Generikums mit der Wirkung eines Omeprazol- und Esomeprazol-haltigen Originalpräparats in vivo vergleicht, sei eine wichtige Hilfe für den Vertragsarzt. In der Untersuchung unterdrückten die drei Präparate die Magensäuresekretion in sehr ähnlicher Weise, sagte Dr. Ursula Thyroff-Friesinger, Leiterin der Klinischen Forschung bei Hexal (siehe auch hier).
Laut Arzneiverordnungs-Report 2001 lag das Umsatzvolumen der PPIs im Jahr 2000 bei 398,1 Millionen DM. Durch Umstellung auf Generika solle ein Einsparvolumen von rund 190 Millionen DM möglich sein, berichtete Bausch.
Für Omeprazol wurden bislang keine Daten zur In-vitro-In-vivo-Korrelation veröffentlicht, informierte Professor Dr. Fritz Sörgel vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung der Uni Essen. Dabei werden das Auflösungsprofil einer Arzneiform in vitro und das Plasmakonzentration-Zeit-Profil, das in einer Bioverfügbarkeitsstudie ermittelt wurde, mit mathematischen Verfahren in Beziehung gesetzt. Je besser diese Korrelation funktioniert, umso sicherer könne die Arzneistoffresorption aus einer Arzneiform vorhergesagt werden. Da für Omeprazol keine Korrelation nachgewiesen sei, dürften verschiedene galenische Formen nicht mit einem einzigen In-vitro-Modell untersucht und daraus Rückschlüsse auf die Wirksamkeit gezogen werden.
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