Patientennah, qualitätsorientiert und wirksam |
24.02.2003 00:00 Uhr |
Miteinander arbeiten und diskutieren, gemeinsam die apothekerliche Kompetenz verbessern und Spaß haben an der Pharmazie: Das Konzept des Workshopwochenendes »Patient und Pharmazeutische Betreuung« hat sich vor zwei Jahren in Erlangen bewährt. Nun wird es bundesweit umgesetzt. Den Auftakt bildete das Wochenende in Würzburg mit einem umfangreichen und praxisnahen Vortrags- und Seminarprogramm.
»Die Pharmazeutische Betreuung betrifft uns alle.« Dr. Jens Schneider, Vizepräsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, war äußerst erfreut, am 22. und 23. Februar etwa 350 Kolleginnen und Kollegen in Würzburg begrüßen zu können. Bewusst binde das Konzept der Workshops alle ein, die zum Berufsstand gehören: Studenten, Praktikanten, Apotheker in der Offizinapotheke und an anderen Wirkorten sowie die Hochschulkollegen. Ebenso schätze man die anregende Atmosphäre einer Universität als Veranstaltungsort. Gerade in Würzburg treffen die Apotheker auf ein offenes wissenschaftliches Umfeld, lobte Schneider.
An der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg sind Lehre und Forschung in Klinischer Pharmazie bereits etabliert. Mit der C3-Professur für dieses Fach, die Professor Dr. Petra Högger inne hat, habe das Institut für Pharmazie eine Vorreiterrolle in Deutschland übernommen, betonte Institutsleiterin Professor Dr. Ulrike Holzgrabe bei der Begrüßung der Teilnehmer. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird mit einer Habilitandenstelle in diesem Fach gefördert. Auch der Zertifikatskurs Klinische Pharmazie unter Höggers Leitung findet regen Anklang bei den Apothekern. Die Wochenendveranstaltung verstehe sie als eine »konsequente Fortentwicklung der Bemühungen um die Klinische Pharmazie in Würzburg«, sagte Holzgrabe.
Eine Reihe von Kooperationspartnern trug zum Gelingen der Würzburger Veranstaltung bei. Neben den Apothekerkammern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen und der Würzburger Universität ist auch die Deutsche Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) mit im Boot. Bei den Wochenenden in Hamburg und Bonn sind ebenfalls Kammern und wissenschaftliche Organisationen eingebunden. Schneider dankte ferner den Kooperationspartnern, die bei allen drei Veranstaltungen mitwirken, dem Zentrum für Arzneimittelinformation und Pharmazeutische Praxis (ZAPP) der ABDA, der Pharmazeutischen Zeitung/Govi-Verlag und der Werbe- und Vertriebsgesellschaft, sowie den Sponsoren.
Wie auch bei der Veranstaltung in Erlangen und dem letztjährigen Kongress zur Klinischen Pharmazie in München (siehe PZ 47/01, ab Seite 26, und PZ 20/02, ab Seite 32) wurden in Würzburg zahlreiche Poster präsentiert. Auffallend war die große Zahl an Beiträgen, die von Qualitätszirkeln erstellt wurden und deren Arbeit dokumentieren.
Auch bei diesem Wochenendworkshop vergab die Pharmazeutische Zeitung drei Preise für Poster, die erfolgreiche Projekte der Pharmazeutischen Betreuung präsentieren. Als bestes Poster wählte die Jury unter Leitung von PZ-Chefredakteur Professor Dr. Hartmut Morck den Beitrag »P-STAT – Clinical Internship in Germany« aus, den Apothekerin Andrea Gerdemann vom Zentrum für Arzneimittelinformation und Pharmazeutische Praxis (ZAPP) der ABDA gemeinsam mit Kollegen erarbeitet hat. Die Autoren stellen darin die ersten Ergebnisse des Pilotprojekts »Pharmaziepraktikanten auf Station« vor. Der zweite Preis ging an den Qualitätszirkel Regensburg, der einen Erhebungsbogen für Rheumapatienten erarbeitet hat. Den dritten Preis gewann der Qualitätszirkel Aschaffenburg. Er entwickelte einen Informationszettel für den Gebrauch von Abführmitteln, der zugleich als Leitfaden dienen kann.
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