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Kombination verringert Reboundeffekt-Risiko

26.01.2004  00:00 Uhr

Kombination verringert Reboundeffekt-Risiko

von Christiane Berg, Hamburg

Bei akuter Rhinitis ist die Kombination von Xylometazolin mit Dexpanthenol dem alleinigen Einsatz von Xylometazolin überlegen. Dies zeigte eine aktuelle Anwendungsbeobachtung. Zudem verkürzte die Kombination die Anwendungszeit, was das Risiko eines Reboundeffekts oder einer „Rhinitis medicamentosa“ verringert.

Dr. Uwe Dethlefsen, Projektleiter am Institut für Klinische Forschung in Aachen, stellte auf einer von Casella-med unterstützten Veranstaltung die Ergebnisse eines aktuellen verumkontrollierten doppelblinden Parallelgruppenvergleichs vor, an dem Patienten mit klinisch gesicherter Diagnose Schnupfen teilnahmen. Zielparameter dieser Untersuchung waren eine Abnahme der Nasenatmungsbehinderung, Rhinorrhö, Rötung der Nasenschleimhaut sowie der Nasenmuschelhyperplasie.

Fünf Tage lang applizierten je 76 Patienten entweder dreimal täglich in jedes Nasenloch 100 µl mit 0,1 mg Xylometazolin und 5 mg Dexpanthenol (Nasic®) oder lediglich 100 µl mit 0,1 mg Xylometazolin. Die Bewertung der rhinoskopischen Befunde und Beschwerden erfolgte anhand der Summe von Symptomen-Scores von 1 bis 4 (0 = keine, 1 = geringe, 2 = mäßige, 3 = starke, 4 = sehr starke Ausprägung), die vor Beginn der Therapie in beiden Behandlungskollektiven mit 9,7 und 9,6 als vergleichbar ermittelt wurde.

Nach drei- beziehungsweise fünftägiger Behandlung zeigte die Kombination von Xylometazolin und Dexpanthenol mit einem Score von 4,5 und 2,8 im Vergleich zur Monotherapie mit einem Score von 7,6 und 6,0 signifikant bessere Effekte. Der Referent sprach von einer klinisch relevanten Beschleunigung der Heilung durch den Zusatz von Dexpanthenol als Abkömmling der schleimhautschützenden Pantothensäure. Da die Gabe der Kombination die Anwendungszeit verkürzt, reduziere sich die Gefahr einer Entzündung der tieferen Luftwege und der Nasennebenhöhlen. Zudem werde das Risiko eines Rebound-Effekts oder einer „Rhinitis medicamentosa“ verringert.

Symptomatisch behandeln

Die Nasenhaupthöhle des Menschen in der Regio respiratoria ist von einem mit Schleimdrüsen versehenen Flimmerepithel ausgekleidet. Die Oberfläche dieses Epithels ist mit einer Gel- und Solphase überzogen, die bei Bewegung der Flimmerhaare die mechanische Abwehr nicht nur von Schmutz, sondern auch von Bakterien und Viren garantiert, erklärte Professor Dr. med. Elies aus Bielefeld. Bei Auskühlung führt die Reduktion der Nasenschleimhautdurchblutung zu einer geringeren Aktivität des Flimmerepithels und somit zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Viren, bestätigte Dr. Uwe Sonnemann, Hamburg. Stress und eine schlechte körperliche Konstitution seien Co-Faktoren bei der Entstehung einer akuten Rhinitis. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt warnte vor Komplikationen wie akuter Sinusitis, Otitis media oder Tracheo-Bronchitis.

Da bislang keine kausale Therapie des Virusschnupfens zur Verfügung steht, sei neben der Sekretolyse (Cineol) und Analgesie (Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen) vor allem bei Begleiterscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen die topische Applikation von wässrigen Nasensprays mit einem a-Sympathomimetikum zum raschen Abschwellen der Nasenschleimhaut die symptomatische Therapie der Wahl.

Nicht zu unterschätzen sei der Effekt physikalischer Maßnahmen (Dampfinhalation, Rotlicht, Kochsalzspülungen, Mikrowellenbehandlung). Glucocorticoid-Sprays sollten der Therapie der allergischen Rhinitis vorbehalten bleiben.

Laut Studien entwickelt jeder Bundesbürger zweimal im Jahr eine Rhinitis, aus der in 10 bis 15 Prozent der Fälle eine Rhinosinusitis mit Gefahr der Chronifizierung entsteht. Von einer chronischen Sinusitis sind epidemiologischen Daten zufolge in Deutschland vier Millionen Menschen betroffen. Top

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