Pharmazeutische Zeitung online

Insulindetemir bei Brittle-Diabetes

20.09.2004  00:00 Uhr

Insulindetemir bei Brittle-Diabetes

von Brigitte M. Gensthaler, München

Das lang wirksame Hormon-Analogon Insulindetemir nützt auch Patienten mit stark schwankenden Blutzuckerspiegeln, die mit anderen Verzögerungsinsulinen nicht gut eingestellt werden können.

Im Vergleich zum 1936 von Hagedorn eingeführten Klassiker NPH-Insulin (Neutrales Protamin Hagedorn) bietet das neue Verzögerungsinsulin (Levemir®; siehe auch PZ 36/04) einige Vorteile. Seine Wirkung auf den Nüchternblutzucker war in Studien vergleichbar mit NPH-Insulin, aber nicht so schwankend. Daher konnten die Patienten den Effekt einer Injektion exakter einschätzen und Stoffwechselentgleisungen eher vermeiden, sagte Dr. Tim Heise, Neuss, bei einer Pressekonferenz der NovoNordisk anlässlich des Europäischen Diabeteskongresses in München. Die Patienten erlitten deutlich weniger nächtliche Hypoglykämien und nahmen nicht so stark zu.

Diese Effekte sah der niedergelassene Münchner Diabetologe Dr. Rolf Renner auch bei Patienten mit schwer einstellbarem Diabetes bestätigt. Bei etwa der Hälfte der Patienten halbiere sich die Hypoglykämierate schon in den ersten Tagen nach dem Wechsel auf Insulindetemir, manche erlebten gar keine Episoden mehr. Er stellte eine sehr schlanke Patientin mit Typ-3-Diabetes vor (siehe Kasten), die nach Entfernung des Pankreas an einem Brittle-Diabetes litt (brittle, englisch: zerbrechlich, brüchig). Diese seltene Form ist durch extrem schwankende Blutzuckerwerte und viele Hypoglykämien gekennzeichnet. Aus Angst vor schweren Unterzuckerungen kontrollierte die Patientin sehr häufig, auch nachts, die Blutwerte. Mit der zweimal täglichen Gabe des neuen Basalinsulins erzielte sie ein relativ gleichmäßiges Zuckerprofil bei erhaltenem circadianen Rhythmus, berichtete Renner. Die Hypoglykämien verschwanden weitgehend.

Die Umstellung von NPH-Insulin auf Insulindetemir sei problemlos, sagte Renner. Die Patienten injizieren die gleiche Einheitenzahl wie vorher; eventuell wird später die Dosis angepasst. Top

© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa