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Doxycyclin zur Malariaprophylaxe

21.07.2003  00:00 Uhr

Doxycyclin zur Malariaprophylaxe

von Ulrike Wagner, Eschborn

Wie bereits im vergangenen Frühjahr auf dem Internistenkongress angekündigt, hat die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) jetzt eine überarbeitete Fassung der Empfehlungen zur Malariaprophylaxe veröffentlicht. Wichtigste Neuerung ist die Aufnahme des Wirkstoffs Doxycyclin in die Prophylaxeempfehlungen.

Doxycyclin hat offiziell in Deutschland keine Zulassung für die Malariaprophylaxe. Der Wirkstoff wird jedoch von der WHO und anderen Ländern wie USA und Australien empfohlen. Da zahlreiche Studien die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit des Mittels belegen, sei ein Off-label-use prinzipiell möglich. Dies gelte vor allem, wenn Unverträglichkeit oder Kontraindikationen anderer Mittel vorliegen, begründet die DTG ihre Entscheidung.

Der verschreibende Arzt muss den Reisenden jedoch auf die fehlende Zulassung für diese Indikation und den damit verbundenen Ausschluss der Produkthaftung durch den Hersteller aufmerksam machen. Außerdem sollte er über Nebenwirkungen wie phototoxische Reaktionen, Verdauungsstörungen und Vaginalmykosen bei Frauen aufklären. Eine mögliche seltene Nebenwirkung ist die intrakranielle Drucksteigerung, die nach Beendigung der Therapie reversibel ist. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise Sehstörungen durch ein Papillenödem. Kontraindiziert ist die Einnahme von Doxycyclin während der Schwangerschaft sowie für Kinder unter acht Jahren. Diese dürfen das Antibiotikum wegen möglicher Knochen- und Zahnschädigungen nicht einnehmen.

Doxycyclin wird in zwei verschiedenen Formen, als Monohydrat und als Hyclat, angeboten. Bei gleicher Wirksamkeit scheint das Monohydrat weniger unerwünschte Wirkungen hervorzurufen, daher sollte diese Form verordnet werden. Das Präparat sollte mit reichlich Flüssigkeit vorzugsweise während einer Mahlzeit eingenommen werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Reisende sollten Doxycyclin ein bis zwei Tage vor bis vier Wochen nach Aufenthalt in einem Malariagebiet einnehmen. Zur Therapie der Malaria ist Doxycyclin allein nicht geeignet, daher wird es auch nicht als Stand-by-Medikation empfohlen.

Die DTG erarbeitet die in Deutschland geltenden Empfehlungen zur Malariaprophylaxe und aktualisiert sie periodisch. Die komplette Version ist unter www.dtg.mwn.de veröffentlicht. Interessierte können sie auch schriftlich als Sonderdruck gegen Einsendung eines adressierten und mit 1,44 Euro frankierten Briefumschlags der Größe A5 unter folgender Adresse bestellen: Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) e. V., Info-Service, Postfach 40 04 66, 80704 München. Top

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