Hyperaktiv durch Nahrungszusätze |
27.06.2005 00:00 Uhr |
Dass zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) ein Zusammenhang bestehen könnte, wird seit langem vermutet. Valide Untersuchungen gab es bislang keine. Eine Doppelblindstudie untermauert jetzt den Verdacht (1).
Britische Pädiater untersuchten 1873 Dreijährige auf Hyperaktivität und Atopie. Davon nahmen 277 Kinder an einer doppelblinden, placebokontrollierten Crossover-Studie teil. Sie bekamen entweder eine Woche lang eine Nahrung ohne und für drei Wochen eine Nahrung mit künstlichen Farbstoffen (20 mg pro Tag) und dem Nahrungsmittelkonservierungsstoff Benzoat (45 mg pro Tag) oder Placebo.
Die Ergebnisse zeigen, dass in den Phasen der Exposition die mittlere Hyperaktivität signifikant zunimmt. Mehr noch: Dieser Effekt ist unabhängig davon, ob die kleinen Probanden zu Studienbeginn ADHS oder eine Atopie hatten. Auch bei völlig gesunden Kindern nahm das hyperaktive Verhalten zu. Die Botschaft liegt deshalb auf der Hand: Künstliche Farb- und Konservierungsstoffe haben in der Nahrung von Kindern nichts zu suchen.
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