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Wirkstoff neu verpackt

28.06.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Wirkstoff neu verpackt

von Ulrike Wagner, Basel

Interferon alpha 2-a (Roferon-A®) ist zur Zeit der einzige Wirkstoff, der zur Elimination von Hepatitis-C-Viren führt, allerdings nur bei etwa 20 Prozent der chronisch Infizierten. In Kombination mit Ribavirin (Virazole®) wehren zwar etwa doppelt so viele Patienten das Virus ab, die Nebenwirkungen führen aber häufig zum Abbruch der Therapie (siehe Titel in PZ 19/99). Wie Experten der Firma Roche auf einer Pressekonferenz vom 14. bis 15 Juni in Basel berichteten, gelang es ihnen nun, Interferon alpha 2-a für die Therapie der chronischen Hepatitis-C-Infektion zu optimieren.

Der Trick: Die Wissenschaftler koppelten Polyethylenglykol (PEG) an den Wirkstoff, wodurch die Clearance sinkt. Das modifizierte Interferon alpha 2-a (Pegays™) habe eine zehnfach längere Halbwertszeit als die unmodifizierte Ausgangssubstanz und müsse deshalb nur einmal pro Woche injiziert werden, erklärte Joseph Hoffman, Leiter der klinischen Forschung Virologie bei Roche Nutley, USA. Unmodifiziertes Interferon alpha a 2-a erhalten die Patienten dagegen dreimal wöchentlich. Deshalb komme es zu regelmäßigen Konzentrationsschwankungen, und Nebenwirkungen wie Fieber träten immer wieder auf. Außerdem förderten schwankende Interferon-Konzentrationen Virusresistenzen.

Pegasys sei dem unmodifizierten Interferon überlegen, so die Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase II. Der Arzneistoff wird derzeit in klinischen Studien mit mehr als 1600 Patienten getestet, die an chronischer Hepatitis C erkrankt sind. Obwohl es bisher keine direkten Vergleichsstudien gibt, weisen vorläufige Daten darauf hin, daß Pegasys bei der Elimination der Hepatitis-C-Viren genauso effizient ist, wie die Kombination von Interferon alpha 2-a mit Ribavirin, die Patienten es aber besser vertragen.

Orales Grippemittel

Einen oralen Neuraminidase-Inhibitor zur Behandlung von Influenza-Infektionen stellte Dr. Whaijien Soo, Leiter der therapeutischen Virologie, Onkologie und Organtransplantationen, Roche Nutley, USA, vor. Oseltamivir werde als Prodrug im Körper des Patienten sehr schnell zum aktiven Wirkstoff GS4071 metabolisiert. Vorteil der oralen Applikation gegenüber der Inhalation sei die exakte Dosierung.

In zwei placebokontrollierten doppelblinden klinischen Studien mit insgesamt 1400 Patienten zeigte sich, daß die frühe Behandlung der Infektion innerhalb von 36 Stunden nach Einsetzen der Symptome die Dauer der Symptomatik um 30 Prozent reduziere, berichtete Soo. Die Infektionen verliefen um 40 Prozent weniger schwer und die Anzahl der Komplikationen sei um 50 Prozent reduziert. Die Patienten hätten Oseltamivir gut vertragen. Ergebnisse weiterer klinischer Studien, unter anderem auch zum Einsatz des Medikaments zur Prävention, erwartet Roche. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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