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Gesundheit kann man essen

27.05.2002  00:00 Uhr
Prostata

Gesundheit kann man essen

von Helga Vollmer, München

"Die Ernährung ist der wichtigste Promotionsfaktor für benigne Prostatahyperplasie (BPH) und das Prostatakarzinom. " Das behauptet zumindest Professor Dr. Dr. Hartwig W. Bauer. Zur Prävention empfiehlt er Isoflavonen und Lignane.

Zwar sterben mehr Männer mit als an einem Karzinom der Prostata, doch kann diese männlichste aller Drüsen auch als gutartige Erkrankung erhebliche Schwierigkeiten bereiten. An BPH leidet in Deutschland ein prozentual parallel zum Alter verlaufender Anteil der Männer. Dabei könnte Mann sich solche Beschwerden durch gezielte Ernährung ersparen, meint der Münchner Urologe. Zu viel Fett und Kalorien, jedoch zu wenig Mikronährstoffe in der Ernährung sind neben einem genetischen Faktor die Ursachen für die Erkrankungen der Prostata. So haben Männer in Japan und China, die sich mehr von Pflanzenfasern und fettärmer ernähren, nicht nur weniger Probleme mit den Gefäßen in Herz und Gehirn (Arteriosklerose, Infarkt, PAD), sondern erkranken weitaus seltener an BPH und Prostatakarzinom.

Rund 2,5 Millionen haben Probleme, jeder vierte Deutsche zwischen 45 und 60 Jahren weist maligne Veränderungen der Prostata auf. Denn Fett führt zu einer vermehrten Freisetzung von freien Steroiden, die wiederum zu einer Erhöhung des SHBG und letztendlich zu einer Erhöhung des Bindegewebs-Stimulus Estradiol. Der wird zum Risiko durch die sowieso altersbedingte Gleichgewichtsverschiebung zwischen Androgenen und Estrogenen: Er kann einen Gewebewachstumsschub der Prostata auslösen - es sei denn, die Estrogen-Rezeptoren sind bereits besetzt, zum Beispiel durch Phytoestrogene wie Lignane und Isoflavonoide, die keinen wachstumsstimulierenden Effekt haben, jedoch die Auswirkungen des hormonellen Ungleichgewichts reduzieren können. Top

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