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Zuviel Mangan behindert Reverse Transkriptase

06.05.2002  00:00 Uhr

Zuviel Mangan behindert Reverse Transkriptase

PZ  Mangan kann die Vermehrung von HI-Viren bremsen. Das haben Wissenschaftler der John Hopkins Universität in Baltimore entdeckt.

Die Entdeckung soll nun bei der Entwicklung neuer Präparate helfen, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin Molecular Cell. Das Team um Jef Boeke beobachtete, dass bei einem Anstieg der Mangankonzentration die Aktivität des Enzyms Reverse Transkriptase sinkt. Das Enzym ist für das HI-Virus lebensnotwendig.

Durch Zufall fanden die Forscher eine neue Möglichkeit, dieses für das Virus lebensnotwendige Enzym zu blockieren. Sie arbeiteten mit genetisch veränderter Hefe. Diese war wegen eines Defekts des Transportproteins PMR1 nicht mehr in der Lage, Mangan aus der Zelle zu schleusen. In der Folge stieg die Konzentration der Ionen im Zellinnern stark an. Gleichzeitig wurde Aktivität der Reversen Transkriptase in der Zelle deutlich gehemmt. Das Enzym arbeitet nur dann, wenn sowohl Magnesium- als auch Mangan-Ionen an zwei verschiedenen Stellen an das Proteins binden.

Hefen, denen das PMR1-Protein fehlt sind nach Meinung der Wissenschaftler dennoch lebensfähig. Wahrscheinlich seinen daher auch schwerwiegende Nebeneffekte beim Menschen unwahrscheinlich. Top

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