Pharmazeutische Zeitung online

Kombischutz für Reisende

20.10.2003  00:00 Uhr
Hepatitis A und Typhus

Kombischutz für Reisende

von Brigitte M. Gensthaler, München

Touristen, die in Länder mit schlechtem hygienischen Standard reisen wollen, können sich nun mit einer einzigen Impfung gegen Hepatitis A und Typhus schützen.

Die Erreger beider Krankheiten – Hepatitis A-Virus (HAV) und Salmonella typhi – werden fäkal-oral oder durch Schmierinfektionen übertragen. Reisende infizieren sich meist durch Fäkalien-verunreinigte Lebensmittel und das Trinkwasser. Selbst vorsichtiges Essen und Trinken schützen nicht vor solchen Infektionen.

Auch wer sich an die alte Regel „Cook it, boil it, peel it or forget it“ hält, kann sich unliebsame Keime einfangen, folgert Professor Dr. Frank von Sonnenburg, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Universität München, aus einer Befragung von rund 67.000 Fernreisenden in Jamaica, Fortaleza, Kenya und Goa (Traveler´s Diarrhea Worldwide; 1995 bis 1998). Danach traten Durchfälle nahezu unabhängig vom Essverhalten der Touristen auf.

Im letzten Jahr wurden in Deutschland 67 Typhus-Fälle und 1478 Hepatitis-A-Infektionen gemeldet, berichtete Dr. Matthias Lademann von der Abteilung Tropenmedizin der Universität Rostock vor der Presse in München. Die Dunkelziffer dürfte fünf- bis sechsmal höher liegen. Der Kombi-Impfstoff vereinigt zwei bekannte Impfstoffe in einer Doppelkammerspritze. Er enthält 160 Antigen-Einheiten des inaktivierten HAV und 25 µg gereinigtes Vi-Kapselpolysaccharid von Salmonella typhi (Viatim™, Aventis Pasteur AMD). In einer Studie hatten vier Wochen nach der Impfung alle 610 Probanden schützende Antikörpertiter gegen beide Krankheiten gebildet, sagte Lademann. Neun von zehn berichteten über lokale Beschwerden an der Einstichstelle, knapp ein Drittel über systemische Reaktionen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. Alle Nebenwirkungen klangen spontan ab. In früheren Untersuchungen wurde bereits nach 14 Tagen ein Immunschutz nachgewiesen.

Wichtig zu wissen: Die Impfung darf nicht zur Sorglosigkeit verleiten, denn die Schutzrate gegen Typhus liegt nur bei 70 Prozent. Weiterer Knackpunkt: Die Wirkdauer der Einzelkomponenten stimmt nicht überein. Um einen Langzeitschutz gegen Hepatitis (rund zehn Jahre) aufzubauen, muss nach sechs bis zwölf Monaten eine Boosterimpfung erfolgen. Andernfalls kann man nur von einem einjährigen Schutz ausgehen. Anders bei Typhus: Die einmalige Impfung schützt etwa drei Jahre. Bei Bedarf muss danach erneut geimpft werden. Top

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