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Mehr lokales Fluorid für Kinder

13.09.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

KARIESPRÄVENTION

Mehr lokales Fluorid für Kinder

Beitrag der PZ-Redaktion

Niederländische Jugendliche sind neben den Schweizer Altersgenossen Spitzenreiter in punkto Zahngesundheit. Nach Jahren mit hohem Kariesvorkommen hatten bereits Ende 1989 über 90 Prozent der 12-jährigen Einheimischen in Den Haag ein gesundes Gebiss. Zurückgeführt wird dies großteils auf die Verwendung von Fluoridzahnpasten. Bei den Milchzähnen stagniert der Kariesrückgang jedoch seit Mitte der achtziger Jahre.

Professor Dr. Klaus G. König von der Katholieke Universiteit Nijmegen vermutet, dass Kinderzahnpasten mit einem reduzierten Flouridgehalt von 250 ppm keinen optimalen Schutz mehr gewährleisten konnten. Daher wurde in den Niederlanden 1998 beschlossen, die Fluoridmenge in Kinderpasten auf 500 ppm zu erhöhen. Diesem Votum schlossen sich elf Zahnmediziner aus vier europäischen Staaten an. Den Konsens stellte Professor Dr. Elmar Reich von der Universität des Saarlandes bei einer Pressekonferenz der Wybert elmex Forschung in München vor.

Nach der Empfehlung ist der Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten auf 500 ppm zu erhöhen, um die lokale Wirkung zu verstärken. Die Pasten soll man ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes verwenden. Bis zum zweiten Geburtstag des Kindes sollten die Milchzähne damit einmal täglich, dann zweimal täglich geputzt werden. Eine erbsengroße Portion Paste genügt. Reich empfiehlt den Eltern, bis zum Schulalter die Zähne ihres Kindes einmal täglich nachzuputzen. Weiterer Tipp: Die Kinder müssen lernen, die Paste nach dem Putzen auszuspucken, aber nicht den Mund zu spülen. Um das Verschlucken nicht zu fördern, sollen Zahnpasten für die Kleinen laut WHO nicht nach Früchten oder Bonbons schmecken. Ab dem Schuleintritt sind Zahnpasten mit normalem Fluoridgehalt (1000 bis 1500 ppm) geeignet.

Für die Kariesprävention ist überwiegend der lokale Effekt der Flouride entscheidend, betonte Reich. Supplemente in Form von Tabletten oder Salz schützten nicht automatisch, unterstützen aber die lokalen Mechanismen der Fluoride, die die Demineralisation der Zahnschmelzkristalle aufhalten, die Remineralisation der Kristalloberfläche fördern und bakterielle Enzyme hemmen. Der Effekt ist dosisabhängig: In einer In-situ-Untersuchung an der Universität Freiburg bewirkte eine Flouriddosierung von 500 ppm eine bessere Remineralisation von initialen Kariesläsionen an Milchzähnen als niedrigere Mengen (Hellwig, E., Oralprophylaxe Sonderheft 1999). Bei bleibenden Zähnen gab es erst bei höheren Mengen eine klare Dosis-Wirkungsbeziehung.

Schmelzflecken als Zeichen einer chronischen Überdosierung können vor allem während der Zahnbildung entstehen, die laut Reich bis zum achten Lebensjahr dauern kann. Daher sollen Kinder nur eine Form der systemischen Fluoridierung bekommen. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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