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Nasaler Grippeimpfstoff liegt auf Eis

27.08.2001  00:00 Uhr

Nasaler Grippeimpfstoff liegt auf Eis

von Ulrich Brunner, Eschborn

Erst im Herbst 2000 haben die schweizerischen Gesundheitsbehörden weltweit den ersten intranasal applizierbaren Impfstoff zum Schutz vor Influenzaviren zugelassen. Das von der Firma Berna Biotech in Bern vertriebene Nasalflu® geriet jetzt in die Kritik. Mehrere Patienten, die sich so die Spritze ersparen wollten, litten nach der Applikation unter Gesichtslähmungen.

Nasalflu enthält grundsätzlich den gleichen virosomalen Impfstoff wie die intramuskulären Darreichungsformen. Allerdings wird dem Spray zusätzlich ein hitzelabiles Escherichia-coli-Toxin (HLT) zugesetzt. Als Vorteil werten Experten, dass der neue Impfstoff schon im Nasen-Rachenraum die Sekretion von Antikörpern gegen IgA ankurbelt.

Gemäß Herstellerangaben können nach intranasaler Impfung lokale Nebenwirkungen wie Nasenlaufen, Niesen oder verstopfte, schmerzende Nase auftreten. Auch systemische Wirkungen wie Kopfschmerzen, Husten, Frösteln und vereinzelt Durchfall werden beschrieben. Die Reaktionen verlaufen in der Regel milde und dauern nicht länger an.

Umfassende klinische Daten zur Toxizität des Adjuvans HLT liegen allerdings bis jetzt nicht vor. Die Sicherheit von HLT wurde nur im Tierversuch geprüft.

Bereits im März 2001 gab es erstmals Berichte, die die nasale Grippeimpfung mit einer vorübergehenden Gesichtslähmung in Verbindung brachten. Im vergangenen Winter traten bei 50 von 100.000 Patienten, die Nasalflu verwendeten, eine vorübergehende Fazialisparese auf. Bislang gibt es jedoch nur Spekulationen, wie es nach der Impfung durch die Nase zu Lähmungen kommt.

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheitswesen hat sich daher jetzt entschieden, die endgültigen Ergebnisse einer Untersuchung des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin in Zürich abzuwarten, bevor es die neue Impfstoffcharge für die nächste Grippesaison zulässt. Die Ergebnisse sollen Ende August oder Anfang September 2001 vorliegen. Top

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