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Die Pille: nie ohne Beratung

19.05.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

  Govi-Verlag

Die Pille: nie ohne Beratung

  Rund vier Millionen Frauen in Deutschland nehmen hormonale Kontrazeptiva ein. Trotz weiter Verbreitung sind Einnahmefehler der häufigste Grund für ein Versagen, sprich eine ungewollte Schwangerschaft. Was tun, wenn frau die Einnahme vergessen hat, die Blutung hinausschieben oder verlegen will oder während der Einnahme schwanger wird?

Arzt und Apotheker sollten gemeinsam durch gute Beratung zur Risikoreduktion beitragen, forderten Professor Dr. Christian Lauritzen, Ulm, und Apotheker Dr. Peter Geiger aus Kreuzwertheim bei der dezentralen Fortbildungveranstaltung der Bayerischen Landesapothekerkammer in Regensburg.

Orale Kontrazeptiva machen nicht unfruchtbar, und die früher postulierte Pillenpause ist heute passé. Unter Experten ist jedoch noch umstritten, ob die Einnahme vor einer geplanten Operation abgesetzt werden soll. Lauritzen plädierte für einen Einnahmestopp vier Wochen vor dem Eingriff, damit sich nach der Abbruchblutung das Gerinnungssystem wieder in Ruhe „einpendeln" kann. Als gesichert gilt weiterhin, daß eine versehentliche Pilleneinnahme während der ersten Schwangerschaftsmonate das Kind nicht gefährdet.

Pille vergessen, was tun?

Das geringste Risiko einer vergessenen Einnahme besteht in der letzten Schwangerschaftswoche. Wir das Hormon in der ersten Woche vergessen, kann es zur "Durchblutungsovulation" kommen. Generell bieten Kombipräparate die größte Sicherheit. Bis zu zwölf Stunden nach der regulären Einnahmezeit kann die vergessene Pille geschluckt werden. Aus zwei Gründen rät Geiger, die Pille abends zu nehmen: Mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Übelkeit werden verschlafen, und beim Vergessen kann morgens zeitgerecht nachgeholt werden. Für Kombipräparate empfiehlt sich das Schema nach Guillebaud, bei dem die Pilleneinnahme fortgeführt und keine Abbruchblutung abgewartet wird.
Erfolgt das Versäumnis bei einem Sequenzpräparat in der ersten Woche (nur Estrogen), so muß zusätzlich verhütet werden. Fand bereits Geschlechtsverkehr statt und sollte eine Schwangerschaft auf jeden Fall vermieden werden, gibt es nur den Ausweg der Postkoitalpille (Tetragynon®) oder des Kupfer-Intrauterinpessars. Wurden Pillen der Estrogen-Gestagen-Phase vergessen, kann nach dem Guillebaud-Schema vorgegangen werden.
Nur wenig Toleranz bietet die Minipille; sie erlaubt drei Stunden Verzögerung, ansonsten muß zusätzlich verhütet werden.

Früher oder später: die Menstruation verschieben

Immer wieder wird der Apotheker gefragt, ob und wie eine Blutung verschoben werden kann. Auch hier richtet sich das Vorgehen nach dem Präparatetyp. Generell ist hinauszögern sicherer als Vorverlegen, da sonst eine Spätovulation riskiert wird. Lauritzen riet: Bei einem Kombipräparat läßt man die letzten ein bis sieben Tage Tabletten weg. Bei Sequenzpräparaten kann die entsprechende Zahl der Estrogentabletten übersprungen werden, oder es wird wie bei den Kombis früher aufgehört.

PZ-Artikel von Brigitte M. Gensthaler, Regensburg    

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