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Osteoporosefrakturen einfach vorbeugen

17.03.2003  00:00 Uhr

Osteoporosefrakturen einfach vorbeugen

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Osteoporotisch bedingte Knochenbrüche zu verhindern, kann relativ einfach gelingen. Wer nur dreimal jährlich sehr hoch dosiertes Vitamin D3 peroral supplementiert, kann Frakturen vermeiden. Dies gilt gleichermaßen für Männer und Frauen.

Durch Osteoporose verursachte Frakturen nehmen weltweit zu. Die meisten Studien, die sich bislang mit der Prävention von Frakturen beschäftigten, fokussieren auf klinisch definierte Gruppen, zum Beispiel Patienten mit gesicherter Osteoporose oder kürzlich erlittenen Brüchen, und beziehen weitgehend nur Frauen ein. So ist bekannt, dass eine kombinierte Vitamin-D- und Calcium-Supplementierung Frakturen bei älteren Frauen verhindern kann. Unklar ist, ob allein verabreichtes Vitamin D hierzu ebenfalls in der Lage ist. Sichere, effektive und kosteneffektive primäre Präventionsmethoden, die auch die Patientencompliance berücksichtigen, sind jedoch für alle älteren Männer und Frauen nötig, bei denen die meisten osteoporotisch bedingten Frakturen vorkommen.

In einer großen randomisierten Doppelblindstudie wurde untersucht, inwieweit man mit einer prophylaktischen Gabe von Vitamin D3 (Cholecalciferol) Frakturen und die damit verbundene Mortalität beeinflussen kann. Hierzu erhielten 2686 Männer und Frauen im Alter von 65 bis 85 Jahren fünf Jahre lang alle vier Monate peroral 100.000 Internationale Einheiten Vitamin D3. Beurteilungskriterien eines Therapieerfolgs waren die Inzidenz von Frakturen sowie die Mortalität aus diesem Grund.

Nach fünf Jahren hatten 268 Männer und Frauen Frakturen erlitten, 147 davon an den typischen osteoporotischen Stellen wie Hüfte, Handgelenk, Unterarm oder Wirbeln. Das relative Risiko für das Auftreten eines ersten Knochenbruchs allgemein betrug in der Verum- im Vergleich zur Placebogruppe 0,78; dies entspricht eine 22-prozentigen Risikoreduktion. Noch deutlicher war der Nutzen zur Vermeidung einer ersten Hüft-, Handgelenk-, Unterarm- oder Wirbelfraktur; das relative Risiko lag bei 0,67 (Reduktion um 33 Prozent).

Die Unterschiede waren signifikant. Insgesamt starben 471 Teilnehmer der Studie. Das relative Mortalitätsrisiko in der Vitamin-D-Gruppe betrug 0,88 gegenüber der Placebogruppe. Dies war jedoch nicht signifikant. Die Ergebnisse fielen für Männer und Frauen gleich günstig aus.

Quelle: Trivedi, D. P., et al., Brit. Med. J. 326 (2003) 469.

 

Leitlinien in Arbeit Derzeit erarbeitet der Dachverband deutschsprachiger wissenschaftlicher Gesellschaften für Osteologie (DVO) Evidenz-basierte Konsensus-Leitlinien zur Prophylaxe, Diagnose und Therapie der postmenopausalen und der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose sowie der Osteoporose des älteren Menschen. Die Entwürfe sind abrufbar unter www.bergmannsheil.de/leitlinien-dvo/index.php

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