Die eigene Homepage |
01.07.2002 00:00 Uhr |
PZ-Akademie
Die Zeit, in der nur Computer-Fetischisten eine Homepage hatten, ist lange vorbei. Mittlerweile haben auch zahlreiche Apotheken ihren eigenen Auftritt im Web. Doch hier gilt: Dabei sein ist nicht alles.
Das Wichtigste: Die eigene Website ist ein langfristiges Projekt. Es reicht nicht aus, einmalig Seiten zu erstellen oder erstellen zu lassen, und diese dann über Jahre unverändert im Netz zu lagern. In einem Workshop erklärten Dr. Anette Schenk, Abteilung Elektronische Medien beim Govi-Verlag, und PZ-Redakteur Daniel Rücker, worauf Apotheker achten müssen, wenn sie ihre Website planen.
Das langfristige Projekt Website kostet naturgemäß kontinuierlich Geld und Arbeitszeit. Dabei können Kosten und Zeitaufwand erheblich differieren. So ist die Portalhomepage beim unabhängigen und apothekereigenen Aponet (www.aponet.de) für Apotheker kostenlos und kann in kurzer Zeit auch ohne tiefere EDV-Kenntnisse erstellt werden. Wer auf dieses Angebot zurückgreift, erhält allerdings nur einige standardisierte Seiten. Ähnliche Angebote bieten auch Verlage, Großhandlungen und EDV-Häuser. Hier sind auch individuellere Lösungen zu haben, allerdings kostenpflichtig.
Wer selbst Hand anlegen will und über EDV-Kenntnisse verfügt, der kann bei einem Provider wie Puretec (www.puretec.de) oder Strato (www.strato.de) einen Domainnamen und Speicherplatz für Internetseiten erwerben. Solche Angebote sind für wenige Euro im Monat erhältlich. Wer sich dafür entscheidet, muss dann die Website mit Hilfe eines HTML-Editors selbst erstellen.
Bastler, die Editoren verwenden, müssen kein HTML lernen, sie können sich auf so genannte Editoren verlassen. Diese ermöglichen es, mit überschaubarem Aufwand individuelle Seiten zu erstellen. Bekannte Editoren sind Microsoft Frontpage, Netobjects Fusion und Adobe Go Live. Wie die Seminarteilnehmer selbst testen konnten, lässt sich mit den Programmen innerhalb einer Stunde eine einfache Homepage erstellen.
Am oberen Ende der Preisskala liegt der von einer Agentur individuell gestaltete Internetauftritt. Rücker: "Je nach Aufwand liegen die Kosten schnell im fünfstelligen Bereich. Angesichts der geringen Möglichkeiten über das Internet Geld zu verdienen, sollten sich Apotheker dringend überlegen, ob sich eine solche Investition tatsächlich lohnt."
Sinnvoll ist eine Homepage nur, wenn Sie in das Konzept der Apotheke passt und das Apothekenteam sich mit dem Auftritt identifiziert. Ähnlich wie bei der Dekoration des Schaufensters darf die Konzeption nicht allein extern erfolgen, sondern muss in die Strategie der Apotheke eingebunden werden.
Zu den Inhalten, die auf keiner Homepage fehlen dürfen, gehören die Angaben nach Teledienstegesetz, die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Informationen zum Apothekenteam. Ebenfalls nicht fehlen sollten Informationen zu Gesundheitsthemen und den Serviceleistungen der Apotheke. Die eigenen Hobbys oder allzu private Informationen auf der Homepage lehnten die Referenten ab.
"Apotheker, die ihre eigene Homepage planen, sollten sich vorab im Netz Vorbilder und abschreckende Beispiele anschauen", empfahl Schenk. Dabei lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand auf andere Angebote. Erfolgreichen Auftritten sei gemein, dass sie einen klaren Aufbau, kurze Ladezeiten, prägnante Texte und bereits auf der ersten Seite Informationen, die über ein herzliches Willkommen hinausgehen, aufweisen.
Ein weiteres Kriterium für den Erfolg einer Homepage ist die Aktualität. Hier können Apotheken-Websites zwar nicht mit den stündlichen Aktualisierungen von Spiegel.de, Focus.de oder Bild.de mithalten. Zumindest einmal pro Monat sollte sich aber auch auf der Apotheken-Homepage etwas tun.
Apotheker müssen bei der inhaltlichen Gestaltung ihrer Homepage unbedingt das Heilmittelwerbegesetz beachten. Dies betrifft vor allem Informationen über apothekenpflichtige Arzneimittel, aber auch Werbung für selbstverständliche Leistungen.
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