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Kopfschmerz-Patient gut beraten

07.11.2005  00:00 Uhr
Wochenendworkshop

Kopfschmerz-Patient gut beraten

»Kennen Sie die Zehn-Tage-Regel?«, fragte Peggy Münch im Seminar »Der Kopfschmerz-Patient in der Apotheke«. Diese Frage eigne sich, ein Beratungsgespräch zu Analgetika zu beginnen.

Die Regel besagt, dass man Analgetika nicht häufiger als zehn Tage pro Monat einnehmen soll, erklärte die Hamburger Apothekerin. »Nach so einer Eingangsfrage sind die meisten Patienten beratungswillig.« Am Anfang eines Beratungsgesprächs sollte der Apotheker einfache Fragen stellen, um den Kopfschmerz klassifizieren zu können: »Wo sitzt der Kopfschmerz? Wie oft tritt er auf? Wie lange haben Sie die Beschwerden schon?« So lassen sich episodisch auftretende Spannungskopfschmerzen von chronischen Formen, Migräne oder Arzneimittel-induziertem Kopfschmerz unterscheiden, sagte Münch.

Spannungskopfschmerz zeichnet sich durch einen dumpfen, drückenden, nicht sehr intensiven Schmerz im gesamten Schädel aus. Migräne-Patienten leiden dagegen an sehr heftigen, einseitigen, stechenden Schmerzen, die bis zu mehreren Tagen anhalten und von Übelkeit und einer Reizphobie begleitet sein können. Ein Analgetika-induzierter Kopfschmerz lässt sich vor allem daran erkennen, dass er täglich auftritt und den ganzen Tag anhält. Auslöser ist die tägliche Einnahme von Analgetika oder Migränepräparaten. Solchen Patienten können Apotheker meist nicht weiterhelfen. Sie sollten an einen spezialisierten Schmerztherapeuten vermittelt werden, da in der Regel eine stationäre Behandlung nötig ist. Spezialisierte Schmerztherapeuten lassen sich unter www.arzt-auskunft.de nach Postleitzahlen geordnet suchen.

Bei den meisten Kopfschmerz-Patienten steht einer Selbstmedikation allerdings nichts entgegen. Grundlagen für die Beratung sollten dabei Leitlinien sein, wie zum Beispiel die Leitlinie der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft. Diese empfiehlt zur Behandlung von akutem Spannungskopfschmerz Paracetamol, ASS, Ibuprofen und Naproxen und bei leichten bis mittelschweren Migräneattacken vor Einnahme dieser Analgetika Domperidon (20 mg) oder Metoclopramid (10 bis 20 mg) peroral oder rektal. »Hiermit sind fast alle Migräne-Patienten gut behandelt«, so Münch.

Etwas andere Empfehlungen gibt dagegen die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) in ihren Leitlinien zur Selbstmedikation, die unter www.dmkg.de/thera/selbst.htm abzurufen ist. Die Gesellschaft empfiehlt ASS (1000 mg), Ibuprofen (400 mg) und eine, in Deutschland so nicht vorhandene, Fixkombination aus ASS (500 mg), Paracetamol (500 mg) und Coffein (130 mg) als Mittel der ersten Wahl gegen Spannungskopfschmerz. Paracetamol allein ist dagegen, wegen geringer Wirksamkeit und vor allem wegen der Lebertoxizität, nur Mittel der zweiten Wahl. Bereits eine Einzeldosis von 12 Tabletten (6 mg) kann tödlich sein. »Hier müssen die Apotheker umdenken«, sagte die Apothekerin. In der Migränebehandlung seien dagegen alle vier medikamentösen Therapien gleichwertig.

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