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Verteporfin

25.09.2000  00:00 Uhr

NEU AUF DEM MARKT

Verteporfin

von Brigitte M. Gensthaler, München

Kein Grund zur Euphorie, aber ein Lichtblick: Die fotodynamische Therapie soll die Progression einer speziellen Form der altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) aufhalten. Dafür ist der Farbstoff Verteporfin seit 27. Juli EU-weit zugelassen und seit Mitte September in Deutschland verfügbar.

Bei der AMD können Gefäßwucherungen zwischen Ader- und Netzhaut im Bereich der Makula, der Stelle des schärfsten Sehens, Fotorezeptoren und damit die Sehschärfe zerstören. Dieser Prozess führt bis zur Erblindung. Mehr zum Krankheitsbild und dem Ablauf der photodynamischen Therapie lesen Sie in der Rubrik Medizin.

Essenzieller Bestandteil der Therapie ist Verteporfin, das sich strukturell vom Benzoporphyrin-Ringsystem ableitet und in zwei gleich aktiven Regioisomeren vorliegt. Der Fotosensibilisator wird als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung angeboten (Visudyne®, Ciba Vision). Nach Auflösen in Wasser für Injektionszwecke und Glucose-Lösung wird er in die Armvene infundiert (6 mg/m² Körperoberfläche). Der liposomal verkapselte Stoff bindet im Plasma zu 90 Prozent an Lipidfraktionen (LDL) und reichert sich in schnell proliferierenden Zellen einschließlich des Endothels der neu gebildeten Gefäße im Auge an. Diese Aufnahme wird durch LDL-Rezeptoren vermittelt.

Durch punktgenaue Lichtaktivierung bei 689 +/- 3 nm über 83 Sekunden wird das in den Läsionen angesammelte Verteporfin angeregt, das seine Energie auf Sauerstoff überträgt. Der entstehende Singulett-Sauerstoff löst innerhalb seiner Diffusionsreichweite Zellschäden bis hin zum Zelltod aus.

In zwei großen multizentrischen Studien (TAP-Studie) wurden 609 AMD-Patienten mit Verteporfin oder Placebo fotodynamisch behandelt. Nach einem Jahr mit mehreren Behandlungen sprachen signifikant mehr Patienten auf die Verumtherapie als auf Placebo an. Bei 61 versus 46 Prozent blieb die Sehschärfe erhalten, bei 16 versus 7 Prozent verbesserte sie sich sogar leicht. Die günstigen Effekte waren auch nach zwei Jahren nachweisbar. Außerdem zeigten die Verumpatienten ein langsameres Läsionswachstum, weniger Leckagen und besseres Kontrastsehen. Die durchschnittliche Zahl der Behandlungen sank von 3,4 im ersten auf 2,1 im zweiten Jahr.

Die Therapie wird relativ gut vertragen. Bis 48 Stunden nach Infusion müssen die Patienten direktes Sonnenlicht und helles künstliches Licht meiden (Kleidung, Spezialschutzbrille). Die normale Innenraumbeleuchtung ist unproblematisch; gefährlich können aber hoch energetische Leuchten werden, wie sie zum Beispiel beim Zahnarzt oder in OP-Sälen verwendet werden. Wichtig: UV-Sonnenschutzmittel schützen nicht. Top

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