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Mechanismen der Glucocorticoide: (Fast) alles klar?

23.09.1996  00:00 Uhr

- Pharmazie

  Govi-Verlag

Mechanismen der Glucocorticoide: (Fast) alles klar?
Pharmacon Westerland

  Viele Arzneistoffe funktionieren nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip, so auch die Glucocorticoide, erklärte Professor Dr. Gerd Folkers vom Department Pharmazie des ETH-Zentrums in Zürich. Das Schloß (der Rezeptor) sei meist ein großes Eiweißmolekül mit unbekannter Struktur. Bei den Glucocorticoidrezeptoren weiß man allerdings, daß es sich um Homodimere mit einer Zinkkomponente handelt.

Glucocorticoide gehören zu den Steroidhormonen. Charakteristisch sei die annähernd flache Anordnung ihres Vierringsystems, sagte Folkers. Nach der Resorption binden Glucocorticoide an Rezeptoren in der Zielzelle, die sie nach sterischer Umwandlung in den Zellkern transportieren. Dort bilden sie mit der DNA einen Komplex, der Transkriptionsfaktoren aktiviert und die Synthese von mRNA fördert. Spezifische Proteine, die die typischen Glucocorticoidwirkungen (Entzündungshemmung und Immunsuppression) bewirken, werden nachfolgend synthetisiert.

Folgende Teilaspekte lassen sich laut Folkers mit dem beschriebenen Mechanismus allerdings nicht erklären: Warum wirken Steroidhormone auch dann, wenn ihr Eintritt in die Zelle blockiert wird, warum wirken sie in kernlosen Zellen und warum so schnell? Der Wissenschaftler nannte einige Erklärungsansätze: So seien direkte Membranwirkungen und damit eine Beeinflussung der Membranstabilität vorstellbar. Außerdem könnten Glucocorticoide an zusätzliche Membranrezeptoren binden. Diskutiert wird eine Bindung an GABA-Rezeptoren und damit eine Aktivierung von Chloridkanälen.

Die weitverbreitete Verteufelung von Glucocorticoiden als nebenwirkungsreiche Medikamente lehnt Folkers ab. Cortisol (Hydrocortison) als Prototyp der Glucocorticoidhormone sei immerhin eine körpereigene Substanz. Therapeutisch werde allerdings nicht immer diese "Optimallösung der Natur" eingesetzt, räumte er ein, sondern Substanzvarianten, die im Hinblick auf eine Maximalwirkung bei bestimmten Krankheitsbildern modifiziert worden seien. Chemische Varianten haben immer nur bestimmte Teilwirkungen.

PZ-Artikel von der Redaktion    

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