Pharmazeutische Zeitung online

Meropenem, das zweite Carbapenem

26.05.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

  Govi-Verlag

Meropenem, das zweite Carbapenem
Neue Arzneistoffe

 
Carbapeneme zählen wie Penicilline (Peneme), Cephalosporine (Cepheme) und Monobactame zu den Betalactam-Antibiotika. Von allen Betalactam-Antibiotika, aber auch unter den sonstigen klinisch relevanten Substanzgruppen zur Therapie bakterieller Infektionen besitzen die Carbapeneme das breiteste Wirkspektrum, das mit Ausnahme von Enterococcus faecium, Methicillin-resistenten Staphylokokken und Stenothrophomonas maltohilia alle grampositiven und gramnegativen aeroben und anaeroben Bakterien umfaßt, die in Krankenhäusern häufiger Infektionen verursachen.

Meropenem (Meronem®) ist nach der Kombination Imipenem/Cilastatin (Zienam®) das zweite in die antibakterielle Chemotherapie eingeführte Carbapenem-Derivat.

Meropenem ist wie Imipenem ein Derivat des Thienamycin, das seinerseits nicht zur Marktreife entwickelt worden war. Die Haltbarkeit der aufgelösten Substanz ist abhängig vom Lösungsmittel und schwankt bei Raumtemperatur zwischen 2 Stunden (zehnprozentige Glucoselösung) und 8 Stunden (physiologische Kochsalzlösung), im Kühlschrank zwischen 8 (zehnprozentige Glucoselösung) und 48 Stunden (physiologische Kochsalzlösung).

Indikationen und Anwendung

Meronem® ist zugelassen zur Behandlung von schweren und schwersten Infektionen durch einen oder mehrere Meropenem-empfindliche Bakterien bei Erwachsenen und Kindern älter als drei Monate. Dazu gehören Pneumonien, insbesondere nosokomiale, intraabdominelle Infektionen, Sepsis, Meningitis, schwere gynäkologische Infektionen, Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege, der Haut und Weichteile. Auch bei Mukoviszidose sowie zur Kupierung von Fieberepisoden neutropenischer erwachsener Patienten bei begründetem Verdacht auf bakterielle Verursacher ist Meropenem angezeigt. Meropenem ist im Gegensatz zu Imipenem weitgehend stabil gegen die renale Dehydropeptidase I und muß deshalb nicht zusammen mit einem Hemmstoff dieses Enzyms, zum Beispiel Cilastatin, kombiniert werden.

Im klinischen Vergleich mit Imipenem und modernen Breitspektrumcephalosporinen ist Meropenem umfangreich erprobt bei Erwachsenen und Kindern ab einem Lebensalter von drei Monaten. Das Nebenwirkungsprofil ähnelt demjenigen anderer Betalactam-Antibiotika im allgemeinen und dem des Imipenem im besonderen, mit der bedeutenden Ausnahme einer deutlich reduzierten Neurotoxizität.

Trotz der überlegenen antibakteriellen Eigenschaften sollte Meropenem in der Initialtherapie überlegt und zurückhaltend eingesetzt werden, und zwar nur dann, wenn andere Antibiotika nicht ansprechen beziehungsweise der Erregernachweis nicht abgewartet werden kann. Dies dürfte einer Selektion resistenter Keime vorbeugen und dadurch im Klinikbereich eine Option für ansonsten nicht beherrschbare, nosokomiale bakterielle Infektionen offenhalten.

PZ-Artikel von Egid Strehl, Freiburg
     

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa