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Fußmykosen ausgiebig behandeln

01.03.2004  00:00 Uhr
Selbstmedikation

Fußmykosen ausgiebig behandeln

von Brigitte M. Gensthaler, München

Fußpilz ist keine Bagatelle. Unbehandelt kann sich der Erreger am Fuß ausbreiten und andere Menschen infizieren. Auch wenn die typischen Symptome nach einigen Therapietagen verschwinden, sollte der Patient so lange behandeln, bis die Haut völlig abgeheilt ist.

Nahezu jeder Dritte Erwachsene ist von der Infektion betroffen. Dabei sind es eher Männer und ältere Menschen, bei denen der Pilz – in der Regel Dermatophyten, aber auch Hefen und selten Schimmelpilze – „Fuß fasst“. Ältere Menschen seien auf Grund von Fußfehlstellungen und Druckstellen sowie chronischen Krankheiten, die das Immunsystem beeinträchtigen, besonders gefährdet, erklärte Dr. Dieter Reinel, Leitender Arzt der Abteilung Dermatologie am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, bei einer Pressekonferenz der Bayer Vital GmbH in München. Auch sportlich aktive Menschen wie Jogger, Fußballspieler oder Schwimmer kommen häufig mit Hautpilzen in Kontakt. Zudem können eine hohe Belastung des Fußes und eng anliegende Schuhe, zum Beispiel bei Tänzern, zu Mikroverletzungen der Haut führen, die den Erregern eine ideale Eintrittspforte bieten. Doch auch Kinder und Jugendliche sind keineswegs gefeit gegen die Infektion, sagte der Dermatologe. Häufiges Tragen von Turn- und Sportschuhen und vermehrte Wellness Aktivitäten kämen den Fußpilzerregern entgegen.

Vorsicht bei trockenen Füßen

Die typische Zehenzwischenraummykose mit Juckreiz, Rötung, Brennen und Hautrissen kennen die meisten Menschen. Seltener ist eine nässende Variante, bei der im Abstand von einigen Wochen immer wieder juckende Bläschen auftreten. Die „gefährlichste Form“ ist laut Reinel die trocken-schuppende Fußmykose, da der Patient sie nicht als Erkrankung erkennt und für trockene Haut hält. Typischerweise ist zunächst nur ein kleines Areal betroffen, dann der ganze Fuß und im Laufe der Zeit auch der zweite Fuß. Diese Infektion führe immer zum Nagelpilz, warnte der Dermatologe. Unbehandelt breitet sich ein Fußpilz aus. In einer Anwendungsbeobachtung in Apotheken, die Dr. Norbert Becker von der Bayer Vital vorstellte, gab nur knapp die Hälfte der Betroffenen an, dass sich die Infektion auf die Zehenzwischenräume beschränke. Bei jedem Vierten waren auch die Zehen und/oder Fußsohle und Fußrand besiedelt. Bei 6 Prozent der Befragten hatten sich die Erreger bereits auf dem Fußrücken breit gemacht (siehe PZ 30/03).

Drei Wochen behandeln

Für die lokale Behandlung empfiehlt Reinel einen breit wirksamen Arzneistoff, zum Beispiel ein Azolantimykotikum wie Clotrimazol oder Bifonazol, das Infektionen mit Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze sowie Mischinfektionen erfasst. Resistenzprobleme gebe es bei den Fußpilzerregern nicht. Das „A und O der Therapie“ sei eine ausreichend lange Anwendung: „Bis die Haut sich regeneriert hat, auch wenn die Symptome schon nach drei bis vier Tagen verschwinden.“ So dauere es bis zur völligen Heilung in der Regel drei Wochen. Bei korrekter, topischer Anwendung von Bifonazol lägen die Heilungsraten bei 80 bis 90 Prozent. Kein Fall für die Selbstmedikation sind Nagelmykosen, die in der Regel systemisch und lokal therapiert werden, betonte Reinel. Ebenso sollten Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen vor einer Selbstbehandlung den Arzt konsultieren.

 

Gemeinsam mit Apothekern im ganzen Bundesgebiet und dem Bundesverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) startet Bayer Vital Mitte April die bundesweite Aktion „1 – 2 – 3 Fußpilzfrei?“, die die Bevölkerung für das Thema Fußpilz und seine Therapiemöglichkeiten sensibilisieren soll. Zielgruppe sind vor allem Personen, die die Mykose bislang nicht behandelt haben. Die Schulung der beteiligten Apotheker soll im März beginnen, hieß es bei der Veranstaltung.

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