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Substitution in neuen Formen

24.02.2003  00:00 Uhr
Testosteron

Substitution in neuen Formen

von Helga Vollmer, München

Zur Testosteron-Substitution kommen demnächst zwei weitere Arzneiformen auf den Markt: ein Gel zur lokalen Applikation und eine Injektionslösung mit verbesserter Langzeitwirkung.

Sinn und Unsinn einer Testosteron-Substitution für den Mann werden kontrovers diskutiert. Braucht ein Mann Hormone, und wenn ja, wann? Tatsache ist, dass beim Mann das freie Testosteron ab etwa dem 40. Lebensjahr kontinuierlich abfällt. Bis zum 70. Lebensjahr sind die Spiegel um rund 40 Prozent gesunken. Einen eindeutigen Grenzwert, wann eine Substitution nötig ist, gibt es jedoch nicht. Die Therapie eines Hormonmangels sollten nur geschulte Ärzte nach ausführlicher Anamnese und Messung der Testosteronspiegel einleiten, fordert der Berliner Endokrinologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für angewandte Endokrinologie (DGAE), Dr. Viktor Büber.

Niedrige Testosteronwerte können zu klinischen Symptomen führen. Dazu zählen verminderte Muskelmasse und -kraft, abnehmende Hämatopoese, Hitzewallungen, verminderte Libido und Osteoporose. Vermutlich haben auch erektile Dysfunktion, abdominelle Adipositas, Fettstoffwechselstörungen und Insulinresistenz (Diabetes mellitus) einen Bezug zum Testosteron-Tief. Manche Männer leiden unter Stimmungsschwankungen, Depression, Müdigkeit und Schlafstörungen. „Bei mangelnder Blutbildung sehen die Männer immer blass aus“, erklärte Büber.

Testosteron, das vorwiegend zur Behandlung des Hypogonadismus eingesetzt wird, kann auf verschiedene Weise appliziert werden: mehrmals täglich peroral zusammen mit hoher Kalorienzufuhr, als Enantat zur Injektion alle zwei bis drei Wochen (Problem: hohe Spitzenspiegel und rascher Konzentrationsabfall im Plasma), als Implantat (aufwändig, kleiner chirurgischer Eingriff nötig) oder als Pflaster. Als weitere Option kommt demnächst ein Testosteron-Gel auf den Markt (Testogel®, Beutel mit 25 und 50 mg, Jenapharm). Durch einmal tägliche Applikation abends oder morgens auf Oberarme, Schultern oder Bauch sollen Plasmaspiegel erreicht werden, die dem normalen Tagesrhythmus ähneln.

Wer den dezenten Alkoholduft des Gels nicht mag oder die lokale Anwendung nicht verträgt, dem wird in etwa einem halben Jahr eine Alternative mit Langzeitwirkung zur Verfügung stehen: ein Depotpräparat mit 1000 mg Testosteronundecanoat in 4 ml öliger Lösung. Das Präparat wird circa alle drei Monate injiziert. Geschieht dies langsam, ist die Spritze schmerzlos. Die Wirkung wurde an 26 Männern mit nachgewiesenem Hypogonadismus über 36 Wochen untersucht. Die Patienten berichteten über eine deutliche Besserung der Potenzstörungen, der morgendlichen Erektionsschwäche und der Libido. Außerdem stiegen Knochendichte und Osteocalcin-Spiegel an. Top

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