Pharmazeutische Zeitung online

Chemoprävention von Krebs muss möglichst früh beginnen

05.06.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

PHARMACON MERAN

Chemoprävention von Krebs
muss möglichst früh beginnen

von Brigitte M. Gensthaler, Meran

Mehr als 200.000 Menschen sterben in der Bundesrepublik Deutschland jährlich an Krebs. Damit ist Krebs nach den Herzkreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Heute werden 95 Prozent der Krebserkrankungen exogenen Einflüssen zugeschrieben, allein 35 Prozent einer falschen Ernährung und 30 Prozent dem Tabakkonsum. Nur 5 Prozent der Erkrankungen sind genetisch bedingt und 2 Prozent die Folge von Umwelteinflüssen. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass Dr. Clarissa Gerhäuser vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, ihr Auditorium in Meran aufforderte, mehr Prävention zu betreiben. Sie ging ausführlich auf die Möglichkeiten der Chemoprävention ein.

Die Krebsentstehung kann als kontinuierliche, über viele Jahre andauernde Anhäufung von genetischen oder biochemischen Zellschäden angesehen werden, wobei drei Phasen durchlaufen werden: die Initiation, die Promotion und die Progression. Während die Therapie in der Progressionphase ansetzt, muss die Prävention bereits in der Initiations- und der Promotionphase beginnen. Ansatzpunkte sind

· die Hemmung der Aktivierung von Karzinogenen · die Aktivierung von Entgiftungsprozessen · antioxidative Aktivitätserhöhung · Entzündungshemmung · Verlangsamung des Zellwachstums · Induktion der Apoptose und der zellulären Enddifferenzierung

In einem späteren Stadium der Krebsgenese hat die Chemoprävention keinen großen Einfluss mehr, so die Meinung der Referentin. Als Chemoprävention definierte Gerhäuser den Einsatz von Naturstoffen, Nahrungsbestandteilen oder synthetischen Verbindungen mit dem Ziel, die Krebsentstehung zu verlangsamen, zu hemmen oder rückgängig zu machen. Die idealen chemopräventiven Verbindungen sollten kaum toxisch sein und eine hohe Wirksamkeit besitzen. Ihr Mechnismus sollte bekannt sein, sie dürften wenig kosten und müssten peroral appliziert werden können. Die Hauptquelle solcher idealen Verbindungen ist nach Meinung der Referentin die Ernährung. Dabei räumte sie ein, dass man in der Forschung noch am Anfang stehe. Als ein gut untersuchtes Beispiel nannte sie die Polyphenole, die als Antioxidantien und Radikalfänger wirken, die Phase-1-Metabolisierung und Entzündungsprozesse hemmen und als Induktoren der Apoptose gelten.

Als zweite Gruppe nannte sie die schwefelhaltigen Naturstoffe aus dem Knoblauch und der Zwiebel sowie die Isothiocyanate, die ebenfalls die metabolische Aktivierung hemmen, Phase-2-Enzyme und auch die Apoptose induzieren.

Die dritte Gruppe sind die Terpene, zu denen auch die Carotionoide zählen. Hier lägen bezüglich der Wirksamkeit allerdings unterschiedliche Studienergebnisse vor. Top

© 2000 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa