Komplikationen oft ohne Warnsignal |
04.06.2001 00:00 Uhr |
Es gibt keine validen Risikofaktoren, mit deren Hilfe sich konkret abschätzen lässt, wer unter einem klassischen nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) ein Ulkus, eine Perforation oder eine gatrointestinale Blutung erleidet.
Keinesfalls darf man sich darauf verlassen, dass sich Komplikationen rechtzeitig durch entsprechende Symptome ankündigen, denn in der Mehrzahl der Fälle entwickelt sich die Komplikation asymptomatisch, bis der Patient schließlich als Notfall in die Klinik eingewiesen wird. So die Botschaft von Dr. Ludger Pientka aus Witten/Herdecke auf einer Presseveranstaltung in Wiesbaden.
Nicht ein Faktor allein bestimmt dabei die Komplikationsgefahr, vielmehr müssen die Risikofaktoren insgesamt bewertet werden, berichtet der Mediziner. Apotheker sollten darauf achten, ob der Patient von verschiedenen Ärzten unterschiedliche NSAR verordnet bekommt. Das Nebenwirkungsrisiko wächst zudem mit Anwendungsdauer, steigender Dosis und der Zahl der eingenommenen NSAR. Zudem sei es ein Trugschluss anzunehmen, dass die Gefahr vorüber sei, wenn die Präparate abgesetzt werden. "Die Wirkung hält mitunter über Wochen und Monate an; ein Aspekt, der noch zu selten berücksichtigt wird", sagt Pientka.
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