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Medikation geriatrischer Patienten

24.02.2003  00:00 Uhr
Pharmazeutische Betreuung

Medikation geriatrischer Patienten

Mit der Medikation geriatrischer Patienten machten Hannelore Kreckel, stellvertretende Leiterin der Apotheke im Universitätsklinikum Gießen, und Barbara Aldenkirchs aus der Apotheke des städtischen Klinikums Darmstadt ihre Seminarteilnehmer vertraut.

Als Beispiel diente eine 77-jährige Patientin nach einer Schilddrüsenoperation mit perkutan endoskopisch gelegter Magensonde (PEG-Sonde), die aus dem Krankenhaus entlassen wurde. In ihrem Entlassungsbrief waren zehn Arzneimittel verordnet, die zum Teil über die Sonde gegeben werden mussten. Da die Patientin in der Apotheke über Übelkeit klagte, mussten die einzelnen Arzneimittel daraufhin abgeklärt werden.

Bei der Beurteilung müssen die Besonderheiten eines geriatrischen Patienten berücksichtigt werden. Eine eingeschränkte Organfunktionen zum Beispiel könne die Anpassung der Dosierung erfordern. Ziel der Intervention des Apothekers müsse es sein, so die Referentinnen, eine angemessene Arzneimitteltherapie sicherzustellen, unnötige Polymedikation zu reduzieren oder zu verhindern und die Compliance zu verbessern. Dies gelinge häufig durch eine intensive Kommunikation mit dem Patienten, seinen Angehörigen, Ärzten und Pflegepersonal.

Bei der Medikationsbeurteilung sollte das SOAP-Schema Anwendung finden, riet Kreckel. »S« steht für subjektive Daten, »O« für objektive Daten, »A« für Analyse der Daten und »P« für Plan. Bevor die Teilnehmer an dem vorgelegten Fall selbst üben konnten, demonstrierte die Krankenhausapothekerin am Beispiel einer 96-jährigen Patientin eines Seniorenwohnheims mit wiederholtem Erbrechen, wie man das SOAP-Schema zielführend einsetzt. Top

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