Diabetikerbetreuung in der Apotheke |
20.03.2000 00:00 Uhr |
Er verwies darauf, dass in Deutschland vier Millionen Menschen, das heißt etwa fünf Prozent der Bevölkerung Diabetiker sind. Man gehe von einer Dunkelziffer von circa zwei Millionen aus. Neben der Früherkennung sei unter anderem die Schaffung niedrigschwelliger Angebots- und Nachfragestrukturen für nicht-insulinpflichtige Typ-II-Diabetiker Aufgabe der Apotheke.
Das Netzwerk in der Diabetikerbetreuung schilderte Manfred Krüger, Krefeld. Er stellte ein Stufenkonzept zur Einbindung der Apotheke vor. Jede Apotheke muss in der Lage sein, qualitativ hochwertige Informationen zu Arzneimitteln zu geben, sagte er. Mit anderen Worten: Die Versorgungsqualität mit Standardinformationen (Basisversorgung) müsse in allen Apotheken gesichert, ein Beratungsplatz Selbstverständlichkeit sein (Stufe 1).
Erweiterte Versorgungsqualität mit Information- und Beratungsqualität (Qualitätszirkel) können Apotheken bieten, die sowohl über einen Mess- als auch über einen Beratungsplatz verfügen und vernetzt im engen Kontakt (Absprache, Schnittstellendefinition) zueinander stehen (Stufe 2). Die 3. Stufe sehe die Integration von Apotheken mit Mess- und Beratungsplätzen sowie Schulungsräumen in Ärztenetzen, sprich: die Kooperation mit Schwerpunktpraxen, Kliniken oder diabetologisch tätigen Hausärzten vor (Versorgungsqualität mit Betreuungsqualität, Qualitätszirkel).
Gutes Management gefordert
Je kleiner Ihre Apotheke ist, desto besser muss ihr Management sein, betonte Krüger, der detailliert auch die Umsetzung der Anforderungen (Hilfsmittel, Angebotspalette, Ausstattung des Vorführplatzes, Schulung des Personals, Wartung der Geräte, Dokumentation der Messwerte) einschließlich Handlungsanweisungen für den Verkauf, die Abgabe von Blutzuckermessgeräten oder oraler Antidiabetika gab.
Krüger und Schulz wiesen auf das gemeinsam von Bundesapothekerkammer, Deutscher
Diabetes Gesellschaft, Deutscher Pharmazeutischer Gesellschaft und Deutscher Diabetes
Union verabschiedete Statement zur Pharmazeutischen Betreuung hin sowie das Manual, Band
3, Diabetes, und das Intensiv-Fortbildungs-Curriculum. Diese Schriften bilden die
Grundlage zur qualitätsgesicherten Umsetzung der Pharmazeutischen Betreuung des
Diabetes-Patienten in den Apotheken. Empfehlenswert sei der langsame und schrittweise
Einstieg in Pharmaceutical Care.
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