Pharmacon Meran 2005
von Brigitte Gensthaler, Kerstin A. Gräfe und Hartmut Morck, Meran
Der Bogen des wissenschaftlichen Programms des 43.
Fortbildungskongresses der Bundesapothekerkammer war weit gespannt: Von
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts über Ernährung und
Nahrungsergänzungsmittel bis hin zur Klinischen Pharmazie boten
hochkarätige Referenten den über 700 Kongressteilnehmern praxisrelevante
Informationen. Ergänzend fand auch dieses Jahr ein
philosophisch-juristisch geprägter Nachmittag zum Thema Kommunikation mit
Schwerkranken und deren Anspruch auf Information statt.
Meran zeigte sich in der Woche vom 22. bis 27. Mai den über 700
Apothekerinnen und Apothekern von seiner besten Seite. Nach dem ersten
Kongresstag verzogen sich die Regenwolken und machten Platz für eine Woche
strahlenden Sonnenscheins und blauen Himmels.
Das abwechslungsreiche Fortbildungsprogramm, das der Wissenschaftliche
Beirat sorgfältig zusammengestellt hatte, wurde in bewährt souveräner
Weise von Professor Dr. Dr. Walter Schunack, Berlin, und Professor Dr.
Theo Dingermann aus Frankfurt moderiert. Neben 18 wissenschaftlichen
Vorträgen boten die Veranstalter vier Seminare an. Auf Grund der großen
Nachfrage konnten auch dieses Jahr die Teilnehmer die richtige Handhabung
von Pulverinhalatoren und Treibgasaerosolen erproben und sich im trotz
Zusatztermin ausgebuchten ABDATA-Seminar ausführlich über automatische
Arzneimittelrisikoüberprüfungen mit Hilfe des CAVE-Programms informieren.
Neu im Meraner Angebot war das vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker
angebotene Seminar zur Qualitätskontrolle im Apothekenlabor sowie ein
Kommunikationsseminar zur erfolgreichen Kundenansprache.
Freunde der Südtiroler Flora kamen bei zwei
botanisch-wissenschaftlichen Exkursionen auf den Vinschgauer Sonnenberg
und in die Sarntaler Alpen voll auf ihre Kosten. Wie im Vorjahr konnten
die Apotheker in Meran 40 Fortbildungspunkte sammeln.
Unsere Berichte:
-
PPI unverzichtbar beim Ulcus
„Mit der Entdeckung von
Helicobacter pylori haben sich die Vorstellungen zur Pathogenese und die
Therapie einer Gastritis deutlich verändert...
- Vorsicht mit
Antibiotika bei Diarrhö
Durchfälle sind keine Bagatelle.
Etwa 5 Millionen Menschen sterben jährlich daran. In Entwicklungsländern
sind vor allem Kleinkinder betroffen...
- Langzeittherapie
bei CED unerlässlich
„Die chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden vor
allem anhand ihrer klinischen Symptome definiert...
- Magenbeschwerden
nicht immer selbst behandeln
Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt
spielen in der Selbstmedikation eine wichtige Rolle...
- Nüchtern, vor
oder nach dem Essen?
Generell werden Arzneimittel heute
immer noch eher industrie- als patienten- oder krankheitsgerecht
entwickelt...
- Arznei, Lebens-
oder Nahrungsergänzungsmittel?
Der Nahrungsergänzungsmittelmarkt
verzeichnet enorme Zuwachsraten. So kommen pro Jahr etwa 5000 neue
Produkte auf den Markt...
- Vorsorge kann
Leben retten
Das Bittere am Dickdarmkrebs sei,
dass er in fast allen Fällen vermeidbar ist, sagte Professor Dr. Hans
Scherübl von der Charité-Universitätsmedizin...
- Lebensmittel für
Gesunde und Kranke
Nahrungsergänzungsmittel,
diätetische Lebensmittel, Novel Food und Functional Food tummeln sich im
Grenzbereich von Lebens- und Arzneimitteln...
-
Bei Dyslipidämie Omega-3-Fettsäuren ergänzen
Mehr als die Hälfte der Frauen und
etwa zwei Drittel der Männer seien übergewichtig, bei 80 Prozent von
ihnen bestehe eine Lipidstoffwechselstörung...
-
Arzneistoffe kritisch beleuchtet
Im Jahr 2004 kamen 33 neue
Arzneistoffe auf den Markt, neun weitere folgten bis Ende April dieses
Jahres. Professor Dr. Hartmut Morck, Chefredakteur der Pharmazeutischen
Zeitung, unterzog neun dieser Neueinführungen einer kritischen
Bewertung. ...
-
Neue Substanzen vor der Zulassung
Neun Arzneistoffe vor der Zulassung
stellte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Institutsleiter an der
Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität vor...
-
Aktiv zuhören und Empathie zeigen
Die Begleitung von schwer kranken
Menschen gehört zur zentralen Herausforderung für alle Heilberufler...
-
Patientenrecht auf Information
Wann und wie muss der Arzt einen
schwer kranken Patienten aufklären und wann nicht? ...
-
Studien zur Pharmakoökonomie
Gesundheitsökonomie und die
Pharmakoökonomie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen medizinisch und
wirtschaftlich ausgerichtetem Handeln...
-
Interaktionen sind kein Klassenphänomen
»Arzneimittelwechselwirkungen sind
zwar extrem häufig, jedoch oft klinisch bedeutungslos, dosisabhängig und
zudem beherrschbar«...
-
Arzneimittel individuell dosieren
Bisher erhalten in der Regel alle
Patienten eine Standarddosierung. Diese »empirische Art der Dosierung«
führt bei vielen Arzneimittel zu einer hohen Variabilität im
Therapieergebnis...
-
Völlige Asthmakontrolle ist möglich
Pharmazeutische Betreuung eigne
sich vornehmlich für Patienten mit chronischen und
chronisch-rezidivierenden Erkrankungen, wie Kinder mit
Atemwegserkrankungen...
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