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COPD ist nicht kontrollierbar

14.06.2004  00:00 Uhr
. Pharmacon Meran 2004

COPD ist nicht kontrollierbar

Asthma bronchiale und die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) sind die beiden häufigsten obstruktiven Lungenerkrankungen – und befinden sich weiter auf dem Vormarsch. Doch während Asthma bei den meisten Patienten medikamentös gut kontrollierbar ist, trifft dies bei der COPD nicht zu. Hier kann man nur symptomatisch therapieren, erklärte Professor Dr. Ralf Wettengel, ehemaliger Leitender Arzt der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe.

Typisch für Asthma sind eine bronchiale Hyperreagibilität und Obstruktion auf Grund einer Entzündung der Atemwege. Diese kann durch inhalative Corticosteroide gut unterdrückt werden. Diese werden als „Controller“ bereits bei geringgradig persistierendem Asthma zusätzlich zu den bedarfsweise zu inhalierenden Bronchodilatatoren (β2-Sympathomimetika, „Reliever“) eingesetzt. Nach dem geltenden Stufenplan kommen bei mittelgradigen Beschwerden lang wirksame β2-Mimetika und gegebenenfalls Montelukast und Theophyllin als Dauertherapie hinzu. Nur bei schweren Symptomen sind Corticosteroide peroral indiziert.

Auch bei der Steroidinhalation ist eine regelmäßige Dosiskontrolle nötig, mahnte der erfahrene Pneumologe. Bei der Ermittlung der niedrigst möglichen effektiven Dosis sei ein Asthmatagebuch sehr hilfreich. Wettengel begrüßte ausdrücklich das Engagement der Apotheker: „Die Patientenschulung hat einen hohen Stellenwert, vor allem im Umgang mit den Medikamenten. Hier schließen Apotheker eine wichtige Lücke.“

Begrenzt sind dagegen die therapeutischen Möglichkeiten bei COPD. Strukturelle Veränderungen der Lunge wie Fibrose der Bronchuswand, Überblähung und Zerstörung des Lungengewebes, mukoziliäre Dysfunktion und zunehmende Atemnot belasten die Patienten. An der chronischen Entzündung sind maßgeblich neutrophile Granulozyten beteiligt, die kaum auf Glucocorticoide ansprechen. Die Behandlungsziele sind daher eher bescheiden, erklärte der Referent: deutliche Linderung der Atemnot sowie Besserung der körperlichen Belastbarkeit und Lebensqualität.

Auch die COPD-Therapie folgt einem Stufenplan. Rauchverzicht bildet immer die Basis der Behandlung. Bei leichten Symptomen inhaliert der Patient bei Bedarf kurz wirksame Anticholinergika oder β2-Sympathomimetika. Bei mittelgradigen Beschwerden kommen lang wirksame β2-Mimetika (Formoterol, Salmeterol) oder Anticholinergika (Tiotropiumbromid) zum Einsatz, bei fehlender Besserung Theophyllin peroral. Möglich ist ein dreimonatiger Therapieversuch mit inhalativen Corticosteroiden, die vor allem die Häufigkeit von Exazerbationen senken können. Spricht die Therapie an, werden die Steroide weiter verordnet. Bei schwerer Atemnot brauchen viele Patienten eine Sauerstoff-Langzeittherapie.

Raucher haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken, als Nichtraucher. Aber auch bei diesen nimmt die Erkrankungshäufigkeit mit dem Alter zu, was auf genetische Faktoren zurückgeführt wird. Sie leiden jedoch eher an milderen Formen, sagte Wettengel in der Diskussion. In der Gruppe der schwerkranken Patienten finde man fast nur Raucher./

 

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