Asthmapatienten gut betreuen |
14.06.2004 00:00 Uhr |
Asthmapatienten, die mit Theophyllin-Präparaten behandelt werden, leiden häufig an Schlafproblemen und fragen in der Apotheke nach einem Schlafmittel. Präparate mit Diphenhydramin sind bei akutem Asthma bronchiale kontraindiziert, warnte der Referent. Auch bei Asthma in der Vorgeschichte darf das Antihistaminikum nur mit Vorsicht eingesetzt werden, denn es erhöht die Viskosität des Bronchialsekrets und kann zu Atemgeräuschen oder Engegefühl in der Brust führen. Eine Alternative bieten pflanzliche Sedativa.
Auch bei Schmerzmitteln in der Selbstmedikation ist Vorsicht geboten. Acetylsalicylsäure kann bei Asthmatikern einen akuten Anfall auslösen, erinnerte Martin. Doch auch von anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) geht Gefahr aus. Vor allem bei Patienten mit Nasenpolypen oder bekannter Analgetika-Intoleranz in der Familie sei die Abgabe eines Analgetikums nur vertretbar, wenn der Patient einen Allergiepass vorlegt. In den meisten Fällen sei der Apotheker mit der Empfehlung von Paracetamol auf der sicheren Seite, obwohl 0,5 Prozent der Asthmatiker auch auf diesen Arzneistoff negativ reagieren.
Richtig inhalieren ist keineswegs trivial. Die Vielzahl der auf dem Markt verfügbaren Systeme erschwert dem Patienten die richtige Anwendung. Zwar werden viele Patienten bei der Erstverordnung ausführlich geschult, die korrekte Anwendung wird später aber nicht mehr kontrolliert. Martins Tipp für die Praxis: Zuhören und zuschauen. Vielfach zeigen sich die Anwendungsfehler erst, wenn der Asthmatiker die Handhabung des Geräts in der Apotheke vorführt. Für kleine Kinder gibt es neben den unhandlichen Verneblern auch spezielle Spacer, die die Verwendung von treibgasbetriebenen Dosieraerosolen ermöglichen. Pulverinhalatoren sind für kleinere Kinder nicht geeignet. /
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