Medizinticker - Archiv |
08.08.2005 00:00 Uhr |
Kupfermangel kann möglicherweise die Alzheimer-Demenz begünstigen. Es gebe vermehrt Hinweise darauf, dass der Stoffwechsel des lebenswichtigen Metalls bei Alzheimer beeinträchtigt sei, teilte die Freie Universität Berlin mit. Eine Studie mit 32 Alzheimer-Patienten stütze die These, dass die meisten Alzheimerkranken unter Kupfermangel im Hirngewebe litten. In einem Hirnleistungstest schnitten die Probanden umso schlechter ab, je niedriger ihr Kupferspiegel war. In vitro war bereits entdeckt worden, dass das Amyloid-Vorläuferprotein (APP) durch eine Bindung an Kupfer besser abgebaut werden kann, sodass weniger β-Amyloid-Plaques entstehen. Ob eine verstärkte Kupfersalzaufnahme über die Nahrung Alzheimer bessert, wird derzeit in einer Studie getestet. dpa
Frauen, die mit einem oralen Kontrazeptivum verhüten, können ihr möglicherweise genetisch bedingtes Thromboserisiko per APC-Resistenz-Test ermitteln. Etwa 5 Prozent der Frauen leiden an erblich bedingter Resistenz gegen das aktivierte Protein C, woraufhin mehr prokoagulatorisches Thrombin gebildet wird. Damit ist ihr Risiko, eine Thrombose zu entwickeln, gegenüber Frauen ohne die Genveränderung etwa 10fach erhöht, meldet die Münchner Klinik für Beinleiden. Die Einnahme der Pille steigere es auf das 35fache. Frauen, in deren Familie bereits im Alter unter 40 Jahren Thrombosefälle aufgetreten sind oder die selbst eine Thrombose oder eine Fehlgeburt hatten, werde daher zu einem Test geraten, den die Krankenkassen erstatten. PZ
Die Berliner Charité warnt vor dem ungeprüften Verzehr selbst
gepflückter Pilze. Sammler sollten ihren Fund vor dem Zubereiten unbedingt
einem Fachmann vorlegen, da bereits der Verzehr eines einzigen giftigen
Pilzes lebensgefährlich sein kann. Anlass für die Warnung ist ein
aktueller Fall einer Knollenblätterpilzvergiftung mit massiver
Leberschädigung. Die betroffenen Patienten befanden sich in Lebensgefahr,
eine Lebertransplantation sei inzwischen jedoch unwahrscheinlich geworden.
PZ
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