Medizinticker - Archiv |
13.06.2005 00:00 Uhr |
Nach einem Ausbruch auf den Komoren sind im Mai auch auf Réunion 465 Menschen am Chikungunya-Fieber erkrankt. Die zu den Togaviren zählenden Chikungunyaviren werden von Stechmücken in Afrika, Indien und Südostasien übertragen. Die Erkrankung äußert sich in plötzlich auftretendem hohen Fieber mit Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Gelenkschmerzen und gelegentlich einem Hautausschlag. Der exotische Name der Krankheit kommt aus dem Suaheli und bedeutet »gekrümmt« eine Haltung, die viele Patienten auf Grund der starken Glieder- und Gelenkschmerzen annehmen. PZ
Neue Impfstoffe schützen Affen zuverlässig gegen Ebola- und Marburg-Viren und lassen auf eine Impfung für Menschen gegen die gefährlichen Filoviren hoffen. Die Vakzine basieren auf einem rekombinanten harmlosen Virus, der Oberflächenproteine des Ebola- oder Marburg-Virus bildet, schreiben Forscher im Wissenschaftsmagazin »Nature Medicine« (DOI:10.1038/nm1258). Mit einer Injektion immunisierte Makaken konnten nach gezielter Infektion vor einer Erkrankung geschützt werden und wiesen auch keine Virusvermehrung auf. Eine ideale Vakzine würde gegen alle vier bekannten Stämme des Ebola-Virus und das verwandte Marburg-Virus gleichzeitig wirken, die alle schwere hämorrhagische Fieber hervorrufen. PZ
Der Kreis Unna hat vor Vergiftungen durch Produkte gewarnt, die die
indische Pflanze »Coleus forskohlii« enthalten. Dabei handele es sich zum
einen um Medikamente der ayurvedischen Medizin, sagte Amtsapothekerin
Birgit Habbes in Unna. Zum anderen finde sich die in Asien beheimatete
Pflanze in Präparaten der Bodybuilding-Szene. Laut britischen und
italienischen Überwachungsbehörden sei jedoch nicht die Pflanze selbst,
sondern Beimengungen falscher Pflanzen oder Fälschungen für die
Vergiftungen verantwortlich. Diese zeigen sich in Verwirrtheit, Herzrasen
oder Halluzinationen. Verbraucher sollten die Mittel auf keinen Fall
einnehmen und der Behörde zur weiteren Untersuchung zur Verfügung stellen.
dpa
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