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Nationale Osteoporose-Initiative

09.12.2002  00:00 Uhr

Nationale Osteoporose-Initiative

von Gudrun Heyn, Berlin

Unter der Schirmherrschaft von Professor Dr. Rita Süssmuth wurde am 10. Dezember die Nationale Initiative gegen Osteoporose (NIO) ins Leben gerufen. Deren Ziel ist es, die Anstrengungen im Kampf gegen die Osteoporose zu bündeln. Außerdem wollen die Initiatoren erreichen, dass die Erkrankung offiziell als eine der wichtigsten chronischen Krankheiten anerkannt wird.

„Vier bis sechs Millionen Menschen leiden in der Bundesrepublik Deutschland an der Knochenkrankheit“, erklärte Süssmuth während der Eröffnungsveranstaltung in Berlin. Pro Jahr ereigneten sich allein 130.000 Oberschenkelhalsfrakturen, 25.000 Menschen sterben dadurch vorzeitig. Besonders gravierend seien die indirekten Kosten, die die Krankheit des Bewegungsapparates verursache, erklärte Dr. Karsten Dreinhöfer von der Bone and Joint Decade. Etwa 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten gehe auf dieses Krankheitsbild zurück. Um so unverständlicher, dass Krankenkassen erst dann bezahlten, wenn der erste Knochen gebrochen sei.

Die Vertreter der NIO fordern systematische Früherkennungsuntersuchungen für die Osteoporose. Wichtig ist ihnen die Erfassung von Risikogruppen, aber auch die Schulung von Ärzten. Außerdem werden derzeit Leitlinien für die Diagnostik und die Therapie erarbeitet. Zu den Initiatoren der NIO gehören das Deutsche Grüne Kreuz, das deutsche Netzwerk der Bone and Joint Decade, der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose und die International Osteoporosis Foundation. Top

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