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Depressionen nehmen zu

08.09.2003  00:00 Uhr

Depressionen nehmen zu

von Patrick Hollstein, Berlin

Jede zehnte Frau und jeder zwanzigste Mann erhielt in den letzten drei Jahren mindestens einmal ein Antidepressivum. Dies berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Depressive Erkrankungen“.

Während die Zahl krankheitsbedingter Arbeitsausfälle insgesamt fast unverändert blieb, stieg der Krankenstand infolge psychischer Erkrankungen seit 2000 kontinuierlichen um über fünf Prozent pro Jahr an, meldet die TK. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl aller Erwerbspersonen der Bundesrepublik ergeben sich für das vergangenen Jahr insgesamt 18 Millionen Fehltage, die auf die Diagnose „depressive Störungen“ zurückgehen. Auffallend sei dabei weniger die Zahl der krankgeschriebenen Patienten als vielmehr die lange Dauer der Krankschreibung. Diese liegt im Schnitt bei fünfzig Tagen, so Dr. Christoph Straub, Vorstandsmitglied der TK.

Frauen fallen doppelt so häufig wegen depressiver Störungen aus wie Männer. Regionale Auswertungen auf Landesebene zeigen, dass besonders in Hamburg und Berlin hohe Fehlzeiten auftreten. Auch für die Altersgruppen nach Vollendung des 50. Lebensjahres sowie für Arbeitslose stellt der Autor der Studie, Dr. Thomas Grobe vom Institut für Sozialmedizin, Epidemologie und Gesundheitssystemforschung, Hannover (ISEG), erhöhte Erkrankungsraten fest.

Im Hinblick auf die antidepressive Therapie fällt auf, dass Verordnungen von Antidepressiva viermal häufiger sind als Krankschreibungen wegen Depressionen. Im Mittelpunkt stehen dabei neuere Substanzen wie Paroxetin, Mirtazapin oder Venlafaxin. Die Verordnung von Johanniskraut-Präparaten ist eher rückläufig, wobei die Selbstmedikation in der Studie nicht erfasst wurde. Eine Ursache des Verschreibungsverhaltens ist die anhaltende Tabuisierung von Depression und psychischen Störungen, erklärte Straub. In Städten wie Berlin und Hamburg, wo alternative Behandlungsstrategien wie psychotherapeutische Betreuung angeboten werden, sind die Verordnungsraten deutlich niedriger. Daher will die TK in Zukunft verstärkt mit Informationsbroschüren und Kursen an der Entstigmatisierung arbeiten. Top

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