Antikörper-Prognose für MS |
28.07.2003 00:00 Uhr |
Nun haben Wissenschaftler der Universität Innsbruck einen verlässlichen
Marker gefunden: Antimyelin-Antikörper. In einer Studie mit 103 Patienten,
die ein klinisch isoliertes Syndrom und erste zerebrale Läsionen
aufwiesen, untersuchten die Forscher den Antikörperstatus der Patienten
gegen das basische Myelinprotein (MBP) und gegen das
Myelin-Oligodendrozytenglykoprotein (MOG) und beobachteten der Verlauf der
Erkrankung. Bei Patienten mit Anti-MOG- und Anti-MBP-Antikörpern traten
deutlich häufiger und schneller weitere Schübe auf als bei seronegativen
Probanden. Nur 23 Prozent dieser Patienten erlitten ein Rezidiv, das als
Beweis für eine klinisch manifeste MS gilt, nach durchschnittlich 45
Monaten. Dagegen trat bei 83 Prozent der Anti-MOG-positiven Patienten nach
durchschnittlich 14,6 Monaten und bei 99 Prozent der Probanden mit beiden
autoreaktiven Antikörpern nach 7,5 Monaten ein weiterer Schub auf. Der
Antimyelin-Antikörpertest ist daher eine schnelle und effektive
Prognosemethode, folgern die Wissenschaftler in der New England Journal of
Medicine (Band 349, Seiten 139 bis 145).
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