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Kein Grund zur Entwarnung

22.11.1999  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Kein Grund zur Entwarnung

dpa-Meldung

Rund 16 Millionen Menschen sind bisher an der Immunschwächekrankheit Aids gestorben. 33,6 Millionen Menschen leben mit einer HIV-Infektion oder sind bereits erkrankt. In einem Bericht der UN-Organisation zur Bekämpfung von Aids (UNAIDS) vom Dienstag heißt es, die Krankheit breite sich nach wie vor rasch aus: "Die Bedrohung durch Aids ist in keinem Land geringer geworden." Afrika sei nach wie vor am stärksten von der Krankheit betroffen, in Russland stiegen die Zahlen jedoch am schnellsten.

Mit weltweit 2,6 Millionen Toten werde in diesem Jahr ein neuer Rekord erreicht, heißt es in dem in London veröffentlichten Bericht aus Anlass des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember. Rund 5,6 Millionen Erwachsene und Kinder seien 1999 neu infiziert worden – die Ausbreitung der Krankheit schreite unvermindert fort. "Aids ist die größte Bedrohung der Entwicklung in vielen Ländern der Erde", erklärte UNAIDS-Direktor Peter Piot.

Afrika südlich der Sahara sei nach wie vor das „Epizentrum" der Krankheit: 12,2 Millionen Frauen und 10,1 Millionen Männer lebten derzeit auf dem Kontinent mit einer Aids-Infektion - zwei Drittel der Infizierten der Welt. Erstmals sei die Zahl der infizierten Frauen deutlich größer als die der Männer. Junge Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren seien besonders gefährdet: Ihr Risiko, mit Aids infiziert zu werden, sei wegen Sexualkontakten mit älteren und infizierten Männern fünf bis sechs Mal größer als das gleichaltriger Männer.

Die Lebenserwartung im südlichen Afrika, die von 44 Jahren Anfang der 50er Jahre auf 59 Jahre angestiegen sei, werde in den Jahren 2005 bis 2010 wegen Aids wieder auf 45 Jahre zurückfallen. In Südafrika könne nur noch weniger als die Hälfte der Menschen damit rechnen, 60 Jahre alt zu werden - in den Entwicklungsländern seien es durchschnittlich 70 Prozent. Piot zeigte sich dennoch zuversichtlich: Nach 20 Jahren der Aids-Epidemie in Afrika sähen die meisten Staatschefs darin die entscheidende Bedrohung für die Entwicklung des Kontinents. Man könne daher mit "stärkeren, wirksameren Antworten auf die Bedrohung durch Aids" rechnen.

In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion breite sich Aids am dramatischsten aus. Die Zahl der HIV-Infizierten habe sich seit 1997 verdoppelt. In Moskau wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr Infektionen als in allen Jahren zuvor registriert. Diese Zunahme sei vor allem auf die Ausbreitung des Konsums harter Drogen unter arbeitslosen jungen Menschen und die Benutzung unsauberer Injektionsnadeln zurückzuführen.

In Indien hingegen, das mit vier Millionen immer noch der Staat mit den meisten HIV-Infizierten ist, hätten die Bemühungen im Kampf gegen die Krankheit zu einer Verlangsamung des Zuwachses geführt. Brasilien habe mit 300 Millionen US-Dollar für Anti-Virusbehandlung höhere Kosten für die Unterbringung von Kranken in Krankenhäusern eingespart. Piot forderte die Industriestaaten auf, noch mehr für die Aids-Prävention zu tun. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Verfügbarkeit lebensverlängernder Behandlung zum Nachlassen beim Bemühen um "sicheren Sex" führe: "Das ist tragisch."

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