Gezielte Strahlentherapie |
11.11.2002 00:00 Uhr |
PZ Am Universitätsklinikum Tübingen erhalten Patienten mit Prostatakrebs eine verfeinerte Strahlentherapie. Sie profitieren dabei durch mehr Sicherheit und Lebensqualität, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik.
Krebszellen sind zwar besonders empfindlich gegenüber Röntgenstrahlung, aber alle Gewebe, die der Photonenstrahl auf seinem Weg durch den Körper durchdringt, werden ebenfalls belastet. So kann es bei Bestrahlung der Prostata zu Entzündungen im Enddarm und häufigem Stuhldrang kommen. Verfeinerte Strahlentherapeutische Verfahren können dies verhindern. Meist bleiben durch diese Bestrahlungsmethoden auch Kontinenz und Potenz erhalten. Eine derart schonende Bestrahlung von Prostatakrebs ist in Deutschland derzeit nur an wenigen Zentren möglich - außer der Universitätsklinik in Tübingen nur an der Berliner Charité und dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
Bei dieser intensitätsmodulierten Strahlentherapie wird anhand von Computertomographiedaten das Bestrahlungsfeld den Umrissen des Tumors genau angepasst. Auch innerhalb dieses Feldes wird die Strahlungsintensität variiert. Gesunde Bereiche werden ausgeblendet, indem der Tumor aus verschiedenen Richtungen mit unterschiedlicher Dosisverteilung bestrahlt wird.
Aber das ist noch nicht alles: Die Tübinger Ärzte beziehen auch die
natürliche Bewegung der Prostata in ihre Berechnungen mit ein. Neben
Detroit ist das Tübinger Universitätsklinikum die einzige Einrichtung
weltweit, in der dies systematisch geschieht. Die Prostata kann sich bis
zu einen Zentimeter verschieben. Daher werden mehrere Computertomographien
angefertigt und aus dem Datenmaterial errechnet, wo die Prostata bei jedem
einzelnen Patienten liegt.
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