Dem Fett das Blut abschneiden |
17.05.2004 00:00 Uhr |
Die Wissenschaftler orientierten sich an der antiangiogenetischen Krebstherapie, denn wie ein Tumor ist auch das Fettgewebe stark von Blutgefäßen durchzogen. Auf deren Oberfläche entdeckten sie das Rezeptorprotein Prohibitin, das das Überleben der Fettzellen sowie deren Wachstum zu regulieren scheint. Sie identifizierten zudem die Substanz, die spezifisch an Prohibitin bindet und koppelten diese mit einem proapoptotischen Peptid.
Diese Chimäre beziehungsweise Kontrollpeptide spritzten die Forscher
Mäusen, die entweder durch eine hochkalorische Diät oder auf Grund ihres
Alters übergewichtig waren. Während die Kontrolltiere weiter zunahmen,
verloren die Mäuse unter vierwöchiger Verum-Behandlung durchschnittlich 30
Prozent ihres Gewichts und zeigten eine Reduktion ihres
Körperfettgehaltes. Dabei sammelte sich weder Fett in anderen Geweben oder
Organen an, noch kam es zu Dyslipidämien oder
Diabetes-mellitus-Erkrankungen. Vielmehr verbesserte die Therapie sogar
die Glucosetoleranz und eine bereits vorhandene Insulinresistenz der
Tiere. Laut den Autoren kommt der Effekt durch einen erhöhten
Fettstoffwechsel zustande, der am Sauerstoffverbrauch und der
Wärmeproduktion zu erkennen war.
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