Jungfernzeugung auch bei Säugern möglich |
19.04.2004 00:00 Uhr |
Einige Insekten-, Reptilien- und Fischweibchen können sich per „Jungfernzeugung“, der so genannten Parthenogenese, fortpflanzen und so in Zeiten, in denen sie kein passendes Männchen finden, trotzdem Nachkommen in die Welt setzen. Dabei entwickelt sie die diploide Oozyte unter Umgehung der Meiose direkt zum Embryo, der in allen Genen homozygot und mit dem Erbgut der Mutter identisch ist. Bei Säugetieren gelang diese unisexuelle Fortpflanzung bisher nicht; die entstandenen Embryos konnten sich nicht entwickeln.
Das Team des Japaners Tomohiro Kono aus Tokio hingegen kann nun eine per Parthenogenese entstandene Maus vorweisen, die sich zu einem gesunden erwachsenen Tier entwickelte und fähig ist, sich normal zu vermehren. Um dies zu erreichen, schalteten die Wissenschaftler ein Schlüsselgen in der Spendereizelle aus und bewirkten damit das so genannte genomische Imprinting. Darunter versteht man, dass in zwei Chromosomensätzen immer nur eines der beiden Partnergene angeschaltet ist.
Dieses Imprinting oder Einprägen beeinflusst laut der Studie die
Entwicklung der parthenogenetisch erzeugten Embryos. Möglicherweise ist
nur auf Grund falscher Expression dieser ausgewählten Gene die
Jungfernzeugung bei Säugern bisher nicht gelungen.
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